Eine Renaturierung soll ein ehemaliges Ökosystem möglichst in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen. Dabei fällt auch Bestäubern eine besondere Rolle zu. Es macht daher Sinn, sie in die Planungen mit einzubeziehen.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat die Auswirkungen von Renaturierungsmaßnahmen in einem tropischen Regenwald auf die Vielfalt und Funktionalität von Bestäubern untersucht. Dafür haben sie Gruppen nach den Merkmalen Körpergröße, Brutort, Sozialität und ihren Strategien bei der Nahrungssuche erstellt und deren Häufigkeit und Vielfalt mit denen anderer Lebensräume verglichen.

Des weiteren analysierten die Forscher Pollenkörner, die den Bienen anhafteten. Dadurch ließ sich am Ende ein Netzwerk zwischen Pflanzen und Tieren erstellen.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die Häufigkeit und Vielfalt der Bienengemeinschaften sowie die Häufigkeit und Vielfalt wechselwirkender Pflanzenarten in Renaturierungsgebieten geringer als in Primärwaldfragmenten ausfällt, jedoch höher als in anthropogenen Feuchtgebieten und Zuckerrohrfeldern.
Das deutet immerhin darauf hin, dass Wiederherstellungsbemühungen zur Erholung und einer größeren Funktionalität beitragen können. Bienen und Pflanzen werden in ihren Netzwerken auch durch die Isolierung eines Lebensraums negativ beeinflusst; das zeigt die Bedeutung von Primärwaldfragmenten quasi für eine erfolgreiche Reinvasion in wiederhergestellte Standorte.

Die Struktur von Interaktionsnetzwerken wird in den untersuchten Lebensräumen durch die Veränderung und Isolierung des Lebensraums kaum beeinflusst. Dagegen variieren Zusammensetzung und Vielfalt der funktionellen Gruppen jedoch erheblich. Größere Bienenarten sind davon stärker betroffen.

Die Wissenschaftler haben im Rahmen ihrer Studienarbeit wichtige funktionelle Gruppen von Bestäubern unter den Bienen identifiziert, die Priorität für den Schutz haben sollten. Ihnen fällt eine besonders wesentliche Rolle beim Transport von Pollen einiger der wichtigsten Pflanzenarten in den Primärwaldfragmenten zu, ebenso wie in den Wiederaufforstungsgebieten. Sie sind es auch, die deutlich (negativer) auf Störungen ihres Lebensraums reagieren.
Wiederherstellungsbemühungen sollten auch die Bereitstellung von Nistressourcen umfassen.