Glyphosat mit negativen Folgen für Solitärbienen

  • Veröffentlicht am: 10.11.2020

Die Pampa ist eine Grassteppe und Lebensraum für viele Bienen. Foto: Sandro Cisternas/Pixabay, CC0

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten verwendete Herbizid und kann negative Auswirkungen auf Wildbienen haben. Wissenschaftler haben den Einsatz und die Wirkung des kommerziellen Spritzmittels auf das Nistverhalten von Mörtel- und Blattschneiderbienen Megachile spp. untersucht.

In der subtropischen Grassteppe Argentiniens, der Pampa am Río de la Plata, haben die Forscher ihre Untersuchungen auf vier Parzellen ohne landwirtschaftliche Bewirtschaftung durchgeführt. Dazu haben sie 480 hölzerne Nistgelegenheiten aufgestellt. Diese wurden mit zwei verschiedenen Konzentrationen des kommerziellen Glyphosatspritzmittels oder zur Kontrolle nur mit Wasser besprüht.

Im Ergebnis war die Anzahl der Zellen pro Nest in mit Glyphosat behandelten Nestern im Vergleich zur reinen Behandlung mit Wasser signifikant niedriger. Die Wahrscheinlichkeit, Brutzellen zu finden, war in Nestern ohne Glyphosatbehandlung doppelt so hoch wie in den behandelten Nestern. Die Larven beendeten ihre Entwicklung und traten als Erwachsene ungefähr viermal häufiger in den Nestern ohne Glyphosateinsatz auf.

Die Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass der Einsatz von Glyphosat das Verhalten der nistenden Weibchen und deren Fortpflanzung beeinflusst.

Literaturstelle: 

Graffigna, S., Marrero, H.J. & Torretta, J.P. Glyphosate commercial formulation negatively affects the reproductive success of solitary wild bees in a Pampean agroecosystem. Apidologie (2020). https://doi.org/10.1007/s13592-020-00816-8

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