Glyphosat

Glyphosat erhöht Bienensterblichkeit

Das Herbizid Glyphosat kommt weltweit in großem Stil in der Landwirtschaft zum Einsatz. Für Honigbienen wird es überwiegend als nicht toxisch oder nur leicht toxisch eingestuft. Allerdings sind die Auswirkungen von Glyphosat eher negativ hinsichtlich des Überlebens, der Entwicklung und des Verhaltens bei Bienen. Eine größere Auswertung zeigt nun, dass Glyphosat durchaus als bienengefährlich gelten müsste.

Betrugsvorwürfe um Skandal-Labor bei Glyphosat-Zulassung

21 der 150 im Zulassungsverfahren von Glyphosat neu eingereichten Herstellerstudien stammen aus einem Tierversuchslabor, das mit schweren Betrugsvorwürfen konfrontiert ist. Die Vorwürfe gegen Labor reichen von der serienmäßigen Fälschung von Versuchsdaten, die „nicht den Erwartungen entsprachen“, bis zur Vertuschung des Todes von Versuchstieren. Sie gehen bis ins Jahr 2005 zurück und sind derzeit Gegenstand von Ermittlungen durch die zuständigen Staatsanwaltschaften in Deutschland.

Honigbienen verlieren durch Insektizide und Unkrautvernichter Geschmackssinn

Der Grünen Revolution wird zugeschrieben, eine Milliarde Menschenleben zu retten, weil Nutzpflanzen mit Pestiziden und Unkrautvernichtungsmitteln besprüht werden. Inzwischen wird immer offensichtlicher, dass diese vermeintliche Innovation zunehmend widersprüchlich ist: Die Insekten, die für die Bestäubung eines Drittels der weltweiten Nutzpflanzen notwendig sind, fallen den zum Schutz der Kulturpflanzen ausgebrachten Chemikalien als Kollateralschäden zum Opfer. Und Honigbienen sind dabei keine Ausnahme.

Sonderausschuss zu Pestiziden im EU-Parlament

Im EU-Parlament wurde ein Sonderausschuss gebildet. Er ist eine Reaktion auf die Bedenken hinsichtlich der Risikobewertung von Glyphosat. Er soll potenzielle Fehlschläge und Interessenkonflikte beleuchten.
In einer Entschließung, die im Oktober angenommen wurde, stellte das Parlament fest, dass die Freigabe der so genannten „Monsanto-Papiere“ Zweifel an der Glaubwürdigkeit einiger Studien aufkommen lässt, die bei der Sicherheitsbewertung von Glyphosat in der EU verwendet werden, so die Abgeordneten des EU-Parlaments.

Deutsches „Ja“ bei Glyphosat-Zustimmung

Ohne die deutsche Stimme wäre die EU-Bewilligung für den Unkrautvernichter Glyphosat ein weiteres Mal gescheitert. Und die kam für die Öffentlichkeit und den Koalitionspartner SPD völlig überraschend, denn Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt von der CSU hat gegen den ausdrücklichen Willen des Bundesumweltministeriums in Brüssel die Wiederzulassung des hoch umstrittenen Pestizids Glyphosat durchgesetzt.

Plagiatsvorwurf gegen Glyphosat-Bericht des BfR

Der Bewertungsbericht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und damit die wissenschaftliche Grundlage für die von der EU-Kommission vorgeschlagene Zulassungsverlängerung von Glyphosat für weitere zehn Jahre erfüllt in wesentlichen Teilen die „Kriterien eines Textplagiats“. Zu diesem Ergebnis kommt das in Berlin vorgestellte Sachverständigengutachten des Plagiatprüfers Dr. Stefan Weber, in dem er drei ausgewählte Kapitel des BfR-Berichts zu den gesundheitlichen Risiken von Glyphosat mit entsprechenden Passagen aus dem Zulassungsantrag der Glyphosat-Hersteller vergleicht.

BUND Naturschutz fordert Bienenaktionsplan

Bienen und andere Insekten zeigen einen dramatischen Rückgang vor allem in der Agrarlandschaft. BUND und Bund Naturschutz in Bayern e. V. (BN) fordern daher einen nationalen „Bienenaktionsplan“ von der Bundesregierung. Zentrale Forderungen sind ein Verbot bienenschädlicher Pestizide und eine Umsteuerung der EU-Agrarzahlungen. BUND und BN haben auch die Wahlprogramme der Parteien daraufhin analysiert, die weitgehend wenig Hoffnung auf eine Änderung bisheriger Praktiken machen.

Neuer Glyphosat-Report zeigt schwere Regelverletzung bei Krebsbewertung durch ECHA

Rechtsbruch bei der Glyphosatbewertung? Eine Woche bevor die Mitgliedsstaaten am 19. Juli in Brüssel den Vorschlag der EU-Kommission über die Erneuerung der Glyphosat-Zulassung behandeln, hat die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 einen neuen Report herausgegeben. Der vom deutschen Toxikologen Peter Clausing verfasste Report in englischer Sprache ist mit Kurzfassungen in sieben Sprachen verfügbar und in zahlreichen europäischen Ländern mithilfe von Partnerorganisationen erschienen.

Honig mit zu viel Glyphosat

Das ist neu in Deutschland: Das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung des Landes Brandenburg warnt zur Vorsicht bei der Anwendung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel, denn bei Untersuchung einer Honigprobe aus 2015 sind erhebliche Überschreitungen der Rückstandshöchstmenge von Glyphosat festgestellt worden.

Glyphosat-Freispruch wohl gekauft

Auf seiner außerordentlichen Tagung vom 9. bis 13. Mai in Genf ist das WHO/FAO-Fachgremium „Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues“ (JMPR) zu dem Schluss gekommen, dass es unwahrscheinlich sei, dass Glyphosat ernährungsbedingt ein Krebsrisiko für den Menschen darstellt. Das JMPR ist ein gemeinsames Fachgremium der WHO und der Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Nach Recherchen des britischen Guardian gibt es aber massive Interessenskonflikte: Der Vorsitzende und Ko-Vorsitzende der Arbeitsgruppe der FAO und WHO zu Pestiziden, die Glyphosat nun für unbedenklich erklärt hatte, haben auffällig viel Geld erhalten.

Anzeige gegen Monsanto, BfR und EFSA wegen Glyphosat-Zulassung

Es bestehe der Verdacht, dass europäische Zulassungsbehörden und die Industrie durch die inkorrekte Auswertung von Daten versucht haben, Glyphosat trotz seiner wahrscheinlich beim Menschen krebserzeugenden Wirkung auf dem europäischen Markt zu halten, meint der für die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 tätige Rechtsanwalt Dr. Josef Unterweger. Er hat für Global 2000 Anzeige bei den Staatsanwaltschaften von Wien und Berlin erstattet, da es unverständlich ist, wie das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Angaben von Monsanto ohne weiteres übernehmen kann.