Riechen wichtiger als das Sehen
Die Gemeine Östliche Hummel reagiert ganz besonders auf Gerüche. Foto: Ryan Hodnett/Flickr, CC BY-SA 2.0
Blumen senden komplexe Signale aus, um für Bestäuber besonders attraktiv zu sein. Je nach Komplexität dieser Signale könnte dies zu einer erhöhten kognitiven Belastung für die Bestäuber führen. Dies wiederum könnte ihre Leistung beeinträchtigen oder aber eine Erleichterung beim Lernen und bei Entscheidungsfindungen sein.
In einer Studie haben Wissenschaftler das Gedächtnis von Arbeiterinnen der Gemeinen Östlichen Hummel Bombus impatiens trainiert – einmal auf einfache (unimodale) und einmal auf komplexe (bimodale) Signale.
Sie beobachteten unter beiden Bedingungen große Leistungsunterschiede: Hummeln, die darauf trainiert waren, bimodale Signale zu erlernen und sich zu erinnern, schnitten gleich gut, besser oder schlechter ab als die Arbeiterinnen, die auf unimodale Signale trainiert wurden. Interessanterweise wurde das Ergebnis des Trainings durch die verwendete spezifische Farb-Geruchskombination beeinflusst.
Wurden die Hummeln mit einfachen Signalen trainiert, war die Leistung beim Geruchstraining höher als beim Farbtraining, was darauf hindeutet, dass olfaktorische Signale eine bedeutendere Rolle zufällt. Das Ergebnis wurde durch die Tatsache unterstützt, dass die meisten Hummeln nach einem bimodalen Training nach 24 Stunden auf Geruch, aber nicht auf visuelle Reize reagierten.
Die Forscher haben keine Unterschiede in der Latenz der Reaktion beobachten können, was darauf hindeutet, dass die Signalzusammensetzung die Entscheidungsgenauigkeit und nicht die Geschwindigkeit beeinflusst. Sie folgern daraus, dass Hummelarbeiterinnen eine große Variation der Reaktionen auf bimodale Reize zeigen und dass sie die Komponenten des bimodalen Signals wahrscheinlich nicht gleichwertig verwenden.