Verhaltensweise ändert Vibration bei Bienen
Je nachdem, was gerade anliegt, brummt die Dunkle Erdhummel auf eine eigene Art und Weise. Foto: Niels Gründel
Vibrationen spielen eine wichtige Rolle im Verhalten von Insekten. Bei Bienen werden Vibrationen in einer Vielzahl von Zusammenhängen verwendet – der Kommunikation, als Warnsignal zur Abschreckung von Raubtieren und während der Pollensuche. Wenig bekannt ist, wie sich die biomechanischen Eigenschaften der Vibrationen bei unterschiedlichen Verhaltensweisen innerhalb einer Art unterscheiden.
In einer Studie haben Wissenschaftler die Eigenschaften von Schwingungen verglichen, die von Arbeiterinnen der Dunklen Erdhummel Bombus terrestris erzeugt werden: während des Fluges, während des defensiven Summens und bei der Pollensuche an Blumen. Im Versuch haben sich die Forscher auf die beiden Blütenpflanzen Nachtschatten Solanum und Nachtschattengewächsen Solanaceae beschränkt.
Mithilfe der Laservibrometrie konnten die Wissenschaftler kontaktlose Messungen sowohl der Frequenz als auch der Amplitude der Körperschwingungen der Bienen über die drei Verhaltensweisen hinweg erhalten.
Obgleich alle Schwingungen von denselben Muskeln erzeugt werden, fanden sich deutliche Unterschiede in den mechanischen Eigenschaften, je nachdem, in welchem Kontext die Schwingungen erzeugt wurden: Sowohl an den Blüten als auch beim Verteidigungssummen konnte eine höhere Frequenz- und Amplitudengeschwindigkeit, Beschleunigung und Verschiebung als während des Fluges ermittelt werden.
Die Schwingungen an den Pflanzen waren besonders auffällig: Sie hatten die höchste Frequenz, Amplitudengeschwindigkeit und Beschleunigung aller untersuchten Verhaltensweisen. Die Schwingungsamplitude und insbesondere die Beschleunigung an den Blüten sehen die Forscher als Schlüsseleigenschaft, um den Pollen quasi aus den Staubbeuteln zu schütteln.
Auf diese Weise können die Arbeiterinnen auf Nahrungssuche womöglich den Erfolg beim Pollensammeln maximieren.