Wahrscheinlichkeitsberechnungen bei Honigbienen
Erfolg mit einfacher kognitiven Strategie bei der Nahrungssuche. Foto: Siora Photography/Unsplash, CC0
Honigbienen nutzen Blüten ganz unterschiedlicher Pflanzen. Die Pflanzen halten die angebotenen Belohnungen dabei in Form von Nektar und Pollen in verschiedener Ausprägung bereit – quantitativ und qualitativ. Die Arbeiterinnen der Bienen stehen damit vor der Herausforderung, richtige Entscheidungen für die Ressourcennutzung zu treffen, um das Maximum für das eigene Volk herauszuholen.
Honigbienen sind bekannterweise sehr effektiv beim Sammeln von Nahrungsressourcen. Wie aber die Bienen ihre komplexen Multi-Choice-Aufgaben lösen, die geeignetsten Blüten anzufliegen, ist unbekannt.
In einer Studie stellten Forscher die Bienen vor eine Frage, die fünf Antwortmöglichkeiten vorgab. Jede Antwort wurde durch eine Farbe symbolisiert. Die fünf Farben unterschieden sich in ihrer Wahrscheinlichkeit, für eine Belohnung oder Bestrafung zu stehen. Die Farben selbst wurden so gewählt, dass sie einer eindeutigen Rangreihenfolge entsprachen, bei der höher gewichtete Farben mit einer größeren Belohnung verbunden waren.
Bei Testdurchläufen ohne Belohnung stimmten die Ergebnisse mit den zuvor individuell erlernten Erfahrungen aufgrund von Belohnung und Bestrafung für jede Farbe überein. Das weist darauf hin, dass Bienen den Test nicht durch das Vergleichen oder durch das Einordnen von Farben gelöst haben, sondern indem sie ihre Farbauswahl auf ihre Erfahrung die Verstärkung für jede Farbe gestützt haben.
Computermodelle legen nahe, dass eine Struktur wie der Honigbienenpilzkörper mit verstärkungsbedingter Plastizität für diese kognitive Strategie ausreichend sein kann.