Wind sorgt für weniger Nahrung bei Honigbienen

  • Veröffentlicht am: 11.03.2020

Zu viel Wind mögen Honigbienen nicht. Foto: Mahkeo/Unsplash, CC0

Extremes Wetter stellt eine Bedrohung für Honigbienen dar, da der Wind die Effizienz der Nahrungssuche verringert wie eine aktuelle Studie aus Großbritannien zeigt: Hohe Windgeschwindigkeiten verringern die Effizienz der Nahrungssuche einer Honigbiene erheblich. Honigbienen zögern bei höheren Windgeschwindigkeiten ihren Abflug zunehmend heraus.

Angesichts der Tatsache, dass der Wind in Großbritannien (und auch an anderen Orten der Welt) aufgrund des Klimawandels voraussichtlich häufiger und stärker wird, zeigen die Studienergebnisse eine weitere Bedrohung für Bestäuber auf.

„Mit künstlichen Blumen in einer kontrollierten Umgebung konnten wir die Auswirkungen unterschiedlicher Windgeschwindigkeiten auf Honigbienen untersuchen“, so Studienautorin Georgia Hennessy von der Universität Sussex. „Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass Bienen bei hohen Windgeschwindigkeiten zögern, von einer Blume zu starten, was ihre Effizienz bei der Bestäubung erheblich verringert.“

Die Wissenschaftler untersuchten in einem geschlossenen Raum anhand künstlicher Blumen das Verhalten der Bienen bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten, die von Ventilatoren erzeugt wurden. Zuvor wurden dieselben Bienen mit Nektar als Belohnung auf die künstlichen Blumen trainiert – unter Ausschluss jeglichen Windes.

Die Windgeschwindigkeiten lagen zwischen 0 und 3 m/s bei drei verschiedenen Blütenabständen: 5 cm, wobei sich die Blumen berührten und 10 cm sowie 20 cm, wobei sich die Blumen nicht berührten.

Die Forscher untersuchten auch die Bewegung der Blumen, gänzlich unabhängig von Wind, indem sie den Tisch bewegten, auf dem die Blumen aufgestellt waren – bei einem Abstand der Blumen von 10 cm zueinander und bei drei Frequenzen zwischen 50 und 110 Zyklen/min.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Bewegung der Blume selbst keine Wirkung hat, eine zunehmende Bewegung der Luft im Raum aber dazu führt, dass die Bienen deutlich langsamer und viel zögerlicher von einer Blume starten, wobei die Zeit zwischen anfänglich 0,05 Sekunden und 54 Sekunden lag.

„Wind ist ein wichtiger natürlicher Faktor, der die Nahrungssuche von Bienen beeinflusst, wurde jedoch kaum untersucht. Unsere Untersuchungen zeigen, dass eine erhöhte Windgeschwindigkeit dazu führte, dass Bienen Blumen mit einer geringeren Rate besuchten. Der Hauptgrund dafür war etwas überraschend“, so Professor Francis Ratnieks von der Universität Sussex. „Bei der Analyse von Videos der Honigbienen, die auf künstlichen Blumen mit Wind unterschiedlicher Geschwindigkeit nach Nahrung suchen, haben wir festgestellt, dass sie beim Abflug von einer Blume bei größerer Windgeschwindigkeit zögerlicher abheben.“

„Wir wussten, dass es nicht das Nektarvolumen war, das die Nahrungssuche der Bienen beeinflusste, daher wurde klar, dass die Bienen bei starkem Wind zögerten, abzuheben. Angesichts der voraussichtlichen Zunahme der Windgeschwindigkeiten in den kommenden Jahren wird es immer dringender zu verstehen, wie wir Bestäubern in einem sich ändernden Klima helfen können“, so Georgia Hennessy. „Obwohl wir nicht viel tun können, um den Wind zu kontrollieren oder zu stoppen, können wir Maßnahmen ergreifen, um seine Auswirkungen auf Bestäuber zu minimieren, beispielsweise die Platzierung von Bienenstöcken an geschützten Orten.“

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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