Blüten im Frühling retten Hummeln das Leben
Blüten im zeitigen Frühjahr helfen der Rostbraungefleckten Hummel beim Überleben. Foto: USFWS Midwest Region/Flickr, Public Domain Mark 1.0
Hummel-Populationen in Nordamerika befinden sich seit Jahrzehnten im Sinkflug, wobei die Zerstörung von Lebensräumen ein Hauptverursacher für diese Verluste ist. Im Mittleren Westen konzentrieren sich die Bemühungen zur Erhaltung der Wildbienen vorwiegend auf die Wiederherstellung einheimischer Blütenpflanzen in Prärie-Landschaften. Aber auch in bewaldeten Landschaften gibt es einen stetigen Rückgang an verfügbaren Blütenpflanzen im Frühling, wie eine neue Studie zeigt.
Und der Mangel an Blumen im zeitigen Frühjahr in Wäldern – eigentlich eine Hauptnahrungsquelle für Hummeln zu dieser Jahreszeit – gefährdet wohl die Fähigkeit der Königinnen, den Nestbau aufzunehmen und solange zu überleben, bis andere Blütenressourcen verfügbar sind.
„Wir haben langfristige Vegetationsdaten von 262 zufälligen Standorten in ganz Illinois durchgesehen, von denen die meisten in Privatbesitz sind“, so David Zaya von der Universität Illinois Urbana-Champaign. Diese Daten wurden im Rahmen des „Critical Trends Assessment“-Programms gesammelt, das 1997 begann.
„Wir haben unsere Daten selektiert, um zwei Untergruppen von Pflanzen zu untersuchen: die von Hummeln im Allgemeinen aufgesucht werden und die von der gefährdeten Rostbraungefleckten Hummel Bombus affinis bevorzugten Pflanzen“, erläutert Studienleiter John Mola vom U. S. Geological Survey,. „Wir haben uns dann angesehen, wie die Fülle und der Reichtum dieser Hummel-Nahrungsquellen seit 1997 entweder zugenommen, abgenommen oder gleich geblieben sind.“
Das Team untersuchte auch zeitliche Aufzeichnungen zu Blühzeitpunkten, um die Verfügbarkeit von Nahrungsressourcen während des gesamten Jahres für jeden Lebensraumtyp zu kartieren: Wald, Grünland und Feuchtgebiet. Darüber hinaus analysierten die Wissenschaftler sogar Satellitendaten, um die Trends in Wald, Grünland, Feuchtgebieten und landwirtschaftlichen Flächen seit 1997 zu verfolgen.
„Wir haben festgestellt, dass die Bedeckung mit Hummel-Nahrungspflanzen im Grasland von Illinois seit 1997 um etwa 7 % zugenommen hat“, so John Mola. „Das ist großartig, weil es darauf hindeutet, dass Restaurierungs- oder Managementmaßnahmen von Landbesitzern erfolgreich sind.“
Satellitendaten zeigten jedoch, dass die gesamte Anbaufläche für Grünland im US-Bundesstaat im gleichen Zeitraum um etwa 7,5 % schrumpfte.
„Es ist vielleicht nicht wichtig, dass das typische Grünland besser ist, wenn es weniger davon gib“, so John Mola.
Während der Reichtum an Blumenressourcen im Grasland zunahm, sahen die Forscher in den Waldgebieten des Staates einen entgegengesetzten Trend: Seit 1997 gingen die Nahrungspflanzen für Bienen in Wäldern um 3 bis 4 % zurück.
Pflanzen im Wald, die im Frühling blühen, nehmen anscheinend ab. Eigentlich sind diese Blütenpflanzen besonders wichtig für die Hummeln nach ihrem ersten Erscheinen im Jahr.
Die Forscher nehmen an, dass die Rückläufigkeit geeigneter Nahrungsressourcen den Hummel-Königinnen schwer zu schaffen machen, weil sie genau in dieser Zeit eigentlich Nester errichten würden.
Der Klimawandel verschiebt auch die Blühzeiten vieler Pflanzen, was den Trend zuungunsten der Hummeln weiter verstärkt.
„Der Wald ist zu Beginn der Saison ein wirklich wichtiger Lebensraum für Bienen, der bei der Planung des Bestäuberschutzes häufig übersehen wird“, erklärt John Mola. „Dies lässt mich sehr sorgfältig über die Rolle der Wälder beim Schutz von Hummeln nachdenken.“