Erste Bienenlandkarte der Welt

  • Veröffentlicht am: 15.04.2021

Eine Bienenlandkarte zeigt, wo wirklich viele Arten vorkommen. Foto: Simone Busatto/Unsplash, CC0

Es gibt nun die erste globale Karte zur Verbreitung von Bienen – im Hinblick auf ihren Artenreichtum. Für die Erstellung wurden Daten aus mehreren öffentlichen Datenbanken zusammengeführt.

Mithilfe der Karte lässt sich schnell erkennen, wo der größte Artenreichtum unter den Bienen herrscht: Es sind insbesondere Gebiete mit trockenem, gemäßigtem Klima. 

Die Bienenvielfalt ist sogar in trockenen Wüstengebieten im Vergleich zu Wäldern oder dem Dschungel höher, da niedrig wachsende Pflanzen und Blumen gegenüber Bäumen häufiger als Nahrungsquellen dienen.

Auf der Weltkarte zeigen sich besondere Hotspots des Artenreichtums für den Südwesten der Vereinigten Staaten, den Mittelmeerraum bis in den Nahen Osten und in Australien sowie dem südlichen Afrika. Auf der nördlichen Erdhalbkugel findet sich insgesamt die größte Artenvielfalt.

In einer Datenanalyse zeigte sich, dass der Bienenreichtum in Gebieten mit hoher Sonneneinstrahlung am höchsten ist, was angesichts der Vorteile für das Pflanzenwachstum und die Thermoregulation der Bienen zu erwarten ist.
Niedrige Niederschlagsmengen während des trockensten Monats und eine verringerte Saisonalität tragen ebenfalls zu einem hohen Reichtum bei, was die Ansicht stützt, dass Wüsten neben dem mediterranen Klima wichtige Gebiete für Bienen sind.

„Durch die Kombination mehrerer sich gegenseitig ergänzender Datenquellen generierten wir die umfassendste Bewertung der globalen Bienenverteilung und zeichneten die weltweiten Hotspots des Bienenartenreichtums“, fasst Dr. Alice Hughes von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften das Studienergebnis zusammen.

Das Team der Wissenschaftler überprüfte eine umfangreiche Liste von über 20.000 Arten, um so ein klareres Verständnis der weltweiten Verbreitung von Bienenarten zu erhalten.

„Unsere Arbeit ist ein wichtiger erster Schritt zu einem umfassenderen Verständnis der globalen Bienenvielfalt. Wir hoffen, dass die Studie zur Erhaltung der Bienen als globale Bestäuber beiträgt“, so Studienautor Michael Orr von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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