Früherkennung von Varroa-Milben mittels Puderzucker-Methode
Zur Überwachung von Varroa-Milben als Neuankömmling ist die Puderzucker-Methode in der bisherigen Form in Australien nicht ausreichend. Foto: Jürg Vollmer/Wikipedia, CC BY-SA 4.0
Australien kann sich noch glücklich schätzen, dass es zu den wenigen Ländern zählt, in denen die Westliche Honigbiene Apis mellifera noch nicht von der parasitären Milbe Varroa destructor und Varroa jacobsoni befallen ist. Damit das so bleibt, gibt es Überwachungsprogramme in allen großen Häfen und das Programm namens „Sugar Shake Team“.
Die „Sugar Shake“-Season wird jeden Herbst abgehalten. Es handelt sich um eine jährlich wiederkehrende Kampagne, bei der Imker ihre Völker mittels der Puderzucker-Methode auf den Befall von Varroa-Milben untersuchen sollen.
Seit dem 1. Juli 2020 müssen etwa alle registrierten Imker im Bundesstaat New South Wales mindestens zwei ihrer Völker pro Jahr entsprechend untersuchen.
Ziel ist eine frühzeitige Erkennung und Eindämmung, wenn Varroa-Milben das Land erreicht haben.
In einer Studie haben Wissenschaftler nun untersucht, ob das „Sugar Shake Team“-Programm tatsächlich zur Früherkennung taugt.
Die Analysen zeigen, dass die Sensitivität des Überwachungssystems bei einem Befall eines Bienenstandes mit der Varroa-Milbe im Untersuchungsgebiet äußerst gering ist: Es besteht lediglich eine Wahrscheinlichkeit von 0,47 %, den Befall durch das aktuelle Programm zu erkennen.
In seiner derzeitigen Form bietet das „Sugar Shake Team“-Programm keinen Schutz für die Honigbienen-Industrie in Australien.
Die Überwachung in Australien könnte jedoch effektiver gestaltet werden, wenn die räumliche Abdeckung und Häufigkeit der Tests erhöht, zusätzliche Überwachungsvölker eingesetzt und Klebefallen verwendet werden, so die Wissenschaftler in ihrem Fazit.
Owen, R., Stevenson, M. & Scheerlinck, JP. Varroa destructor detection in non-endemic areas. Apidologie 52, 900–914 (2021). https://doi.org/10.1007/s13592-021-00873-7