Große Hummeln sind Frühaufsteher

  • Veröffentlicht am: 12.05.2021

Je größer die Hummel, desto größer die Augen und das Sehvermögen. Foto: andpre/Pixabay

Bei schlechten Lichtverhältnissen sehen Hummeln nur wenig, wodurch das Fliegen im Morgen- oder Abendlicht ein höheres Risiko darstellt, verloren zu gehen oder von einem Raubtier gefressen zu werden.

Andererseits profitieren die Bienen jedoch von einer zusätzlichen Nahrungssuche am frühen Morgen und weniger Konkurrenz bei der Suche nach Pollen.
Die größeren Hummeln eines Volkes gehen daher eher bei ungünstigen Lichtverhältnissen der Morgendämmerung auf Nahrungssuche, wie neue Forschungsergebnisse zeigen.

Ein Team von Wissenschaftlern verwendete für seine Untersuchungen RFID-Tags, um zu überwachen, wann Hummeln unterschiedlicher Größe in ihr Nest zurückkehrten.

Die größten Bienen und einige der erfahrensten Sammlerinnen - gemessen an der Anzahl der Ausflüge - gingen am wahrscheinlichsten bei schlechten Lichtverhältnissen auf Nahrungssuche.

„Größere Hummeln besitzen größere Augen als ihre kleineren Nestkameradinnen und viele andere Bienen und können daher bei schwachem Licht besser sehen“, so Studienautorin Katie Hall von der Universität Exeter.

Eigentlich hatten die Forscher erwartet, dass alle Hummeln etwa gleichzeitig auf Nahrungssuche gehen würden, um nach Nahrung zu suchen, sobald die Lichtverhältnisse ausreichend sind. Es sieht aber vielmehr so aus, dass Hummel-Völker den Beginn der Nahrungssuche flexibel regulieren.

„Bei schlechten Lichtverhältnissen gibt es ein Gleichgewicht zwischen Risiken und Chancen und die meisten Bienen warten auf bessere Lichtverhältnisse, wenn sie besser sehen und schneller fliegen können, mit einem geringeren Risiko durch Raubtiere oder dass sie sich verfliegen und ihnen die Energie ausgeht“, so Katie Hall. „Unsere Erkenntnis, dass erfahrene Bienen eher bei schlechten Lichtverhältnissen fliegen, legen nahe, dass ihr Wissen über die Standorte der Nahrungspflanzen ihnen hilft, sicher zu navigieren.“

In der Studie verfolgte das Team der Wissenschaftler das Verhalten der Hummeln über einen Zeitraum von fünf Tage in einer warmen Periode der Blütezeit.

Nur ein kleiner Teil der Sammlerinnen verließ die Kolonie im Morgengrauen, als die Lichtverhältnisse noch unter 10 Lux lagen.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
Indexierung