Honigbienen reagieren mit ihren Antennen auf Schwänzeltanz
Die Antennen spielen bei Bienen eine große Rolle. Foto: Kai Wenzel/Unsplash
Kommunikation spielt für soziale Honigbienen eine große Rolle und sie ist ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren abhängt. Honigbienen verwenden den bekannten Schwänzeltanz als eine Form der Kommunikation, um ergiebige Standorte für das Sammeln von Nahrung anzuzeigen. Erfahrene Arbeiterinnen ignorieren diese Informationen jedoch häufig und verlassen sich lieber auf eigene Erfahrungen aus der Vergangenheit.
Wie der Entscheidungsprozess zur Nutzung sozialer Informationen funktioniert, ist jedoch nicht bekannt. In einer Studie hat ein Team von Wissenschaftlern untersucht, ob die Entscheidung, Informationen aus dem Schwänzeltanz oder eigene Erfahrungen zu nutzen, mit Genexpressionsunterschieden verschiedener Teile des Nervensystems zusammenhängt.
Honigbienen wurden darauf trainiert, Nahrung von Spendern mit Zuckerwasser zu sammeln. Sie wurden beobachtet, ob sie soziale oder eigene Informationen nutzten, wenn sie einem Schwänzeltanz für das Anzeigen einer neuen Nahrungsquelle ausgesetzt waren.
Mittels Transkriptomanalyse vier unterschiedlicher Gehirnteile stellten die Forscher unerwartet keine Unterschiede bei Nutzung sozialer oder eigener Informationen fest.
Im Gegensatz dazu fanden sie 413 unterschiedlich exprimierte Gene in den Antennen, was darauf hindeutet, dass Variationen in der Sinneswahrnehmung die Entscheidung zur Nutzung sozialer Informationen vermitteln: Nutzer sozialer Informationen waren durch die Hochregulierung biogener Amin-Gene gekennzeichnet, während die Nutzung privater Informationen mehrere Gene, die die Geruchswahrnehmung kodieren, hochregulierten.