Hummel- und Hochwasserschutz

  • Veröffentlicht am: 16.02.2021

Sehen nach einer ökologischen Lösung aus: Schafe auf dem Deich. Trotzdem nicht gut für Hummeln. Foto: Frauke Feind/Pixabay

Dämme als Hochwasserschutz stellen einen wichtigen Lebensraum für Hummeln in Großbritannien dar. Pflegemaßnahmen wie das Schneiden im Juli und August erweisen sich für rückläufige Arten wie die Mooshummel Bombus muscorum allerdings als nachteilig.

An mehr als 150 km Küstenlinie im Südosten Englands gibt es inzwischen hummelfreundliche Bewirtschaftungspraktiken. Sie sollen dazu beitragen, den Rückgang der Populationen wilder Bestäuber umzukehren.

Im Südosten Englands wurden insgesamt zehn Varianten für eine Pflege der Dämme umgesetzt, um den Rückgang der Hummeln umzukehren. Nicht alle der ergriffenen Maßnahmen haben sich bei näherer Untersuchung als gleichermaßen erfolgreich erwiesen.

Die Mooshummel ist eine seltene Art und nistet erst spät. Sie ist daher auf die Verfügbarkeit ungeschnittenen Graslands während des Sommers bis September oder sogar Oktober für die Nahrungssuche und das Überleben des Nestes angewiesen.

Die besten Variante für den Hummel-Schutz ist ein einmaliges, spätes Schneiden nach dem 15. September mit einer Rotation beim Mähen von Jahr zu Jahr, also dem Verbleib jeweils anderer ungeschnittener Flächen als Schutzraum. Das Schnittgut wird abgesammelt.

Ebenfalls weniger extensiv genutzte Bewirtschaftungspraktiken der Grasflächen schnitten ebenfalls als gut für die Hummeln ab: „Schneiden und Furchen“ mit einer partiellen Störung des Bodens durch absichtliche Spurrillen der Fahrzeugräder, können die Vielfalt der Flora erhöhen, dadurch womöglich auch die der Hummeln.

Für die Hummeln wenig hilfreich, sondern schädlich, waren sowohl drei Schnitte pro Jahr und das Beweiden mit Schafen. Beides verringert die Häufigkeit blühender Nahrungspflanzen. Zudem kann das regelmäßiges Schneiden leichter zur Zerstörung der Hummel-Nester führen.

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