Imidacloprid beeinträchtigt Nahrungssuche
Die Gemeine Östliche Hummel bei der Nahrungssuche. Foto: Judy Gallagher/Flickr, CC BY 2.0
Neonicotinoide können negative subletale Auswirkungen auf das Wachstum und die Fortpflanzung von Hummelvölkern haben. Die Belastungen mit dem Insektizid trifft Hummeln auch bei der Nahrungssuche und schränkt die Effizienz ihrer Blütenbesuche ein.
Gemeine Östliche Hummeln Bombus impatiens wurden einer akuten, feldrealistischen Dosis des Neonicotinoids Imidacloprid ausgesetzt, bevor sie auf einem Feld mit 48 künstlichen Blumen auf die Nahrungssuche gehen durften.
Hummeln, die mit dem Neonicotinoid belastet waren, trafen suboptimale Entscheidungen für eine erfolgreiche Nahrungssuche: Sie neigten dazu, Blüten aufzusuchen, die weiter entfernt lagen als die Hummeln, die keiner Belastung ausgesetzt waren. Dies deutet darauf hin, dass Hummeln, die einem Neonicotinoid ausgesetzt sind, für die Nahrungssuche sehr wahrscheinlich mehr Energie verbrauchen und weniger effizient nach Futter suchen als nicht belastete Hummeln.
Fliegen ist energetisch anspruchsvoll und daher führen suboptimale Entscheidungen bei der Nahrungssuche selbst in kleinem Maßstab schnell zu größeren Nachteilen. Die Hummeln, die Imidacloprid ausgesetzt waren, flogen durchschnittlich 11,4 cm zwischen den Blüten. Nichtbelastete Hummeln flogen durchschnittlich 10,6 cm. Das klingt wenig, entspricht jedoch 7,8 %. Und obwohl dieser Unterschied auf den ersten Blick trivial erscheint, besuchen Hummeln Hunderte von Blüten bei einer einzigen Futtertour und täglich Tausende von Blüten. Selbst ein vermeintlich kleiner Unterschied wird so schnell energetisch ziemlich kostspielig.
Der in diesem Experiment beobachtete Einfluss auf die optimale Nahrungssuche ist möglicherweise nicht proportional skalierbar, sondern könnte zunehmen, wenn er in einem größeren räumlichen Maßstab getestet wird und die Umweltbedingungen nicht so optimal sind, wie in der experimentellen Flugarena.
Umweltfaktoren wie Windgeschwindigkeit, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und biotische Stressoren wie Parasiten können mit der Pestizidexposition interagieren und die Auswirkungen auf Entscheidungen zur Nahrungssuche weiter beeinträchtigen.