Stachellose Bienen besitzen anderes Mikrobiom
Das Darm-Mikrobiom bei Stachellosen Bienen, wie hier Melipona scutellaris, hat sich im Laufe der Evolution anders entwickelt, als bei vielen anderen Bienenarten. Foto: Cícero R. C. Omena/Flickr, CC BY 2.0
Symbiosen zwischen Tieren und Mikroben sind oft Millionen von Jahren stabil. Bienen und damit heutige Arten von Honigbienen, Hummeln und Stachellose Bienen besitzen einen gemeinsamen Vorfahren. Dieser besaß bereits spezialisierte Darmbakterien, die sich anschließend diversifizierten.
Stachellose Bienen sind in vielerlei Hinsicht noch immer unvollständig erforscht, obwohl sie in den Tropen vielfältige und ökologisch dominierende Bestäuber sind.
Für Stachellose Bienen wurden etwa nur wenige Mikrobiome bestimmt. Ein Team von Forschern untersuchte die Darm-Mikrobiome brasilianischer Stachelloser Bienen und beschränkte sich dabei auf die Gattung Melipona.
Bei der Analyse mehrerer Mikrobiome stellten sie fest, dass den Melipona die bakteriellen Symbionten Snodgrassella und Gilliamella fehlen, die bei anderen sozialen Bienen allgegenwärtig sind. Stattdessen beherbergen Melipona-Arten mehr Umweltbakterien und bienenspezifische Starmerella-Pilze.
Der Verlust von Snodgrassella und Gilliamella im Laufe der Evolution kann auf ökologische Veränderungen bei den Melipona oder auf den Erwerb neuer Symbionten als funktionellen Ersatz zurückzuführen sein. In jedem Fall zeigen die Ergebnisse, dass sogar alte Symbiosen im Laufe der Evolution verloren gehen können.
Cerqueira, A.E.S., Hammer, T.J., Moran, N.A. et al. Extinction of anciently associated gut bacterial symbionts in a clade of stingless bees. ISME J (2021). https://doi.org/10.1038/s41396-021-01000-1