Viele Honigbienen-Völker sterben während Extrem-Kälteperioden

  • Veröffentlicht am: 27.10.2021

Kälteperioden zwischen Januar und März sind besonders gefährlich für eine erfolgreiche Überwinterung. Foto: Emilian Robert Vicol/Pixabay

Ein Teil des Verlustes von Honigbienen bei der Überwinterung kann recht genau vorhergesagt werden. Auf der Basis einer standardisierten Befragung von Imkern in Österreich konnte ermittelt werden, das besonders Kälteperioden zwischen Januar und März 20 % der Verluste erklären.

Auf der Datengrundlage einer jährlich in Österreich durchgeführten standardisierten Imkerbefragung, die in dieser Form seit mehr als zehn Jahren durchgeführt wird, hat ein Team von Wissenschaftlern mehrere Modelle angewandt. Die Daten der Imkerbefragung für 266.378 Bienenvölker stellen einen seltenen Datenschatz dar, der die Vitalität der Honigbienen-Völker in Österreich über einen längeren Zeitraum dokumentiert.

Auswirkungen allgemeiner klimatischer Bedingungen auf die Wintersterblichkeit von Kolonien waren bereits Untersuchungsgegenstand von Studien. Nun aber wurden spezifische Wetterbedingungen untersucht, die mit biophysikalischen Prozessen in Verbindung stehen, die die Vitalität der Völker steuern. Die Forscher quantifizieren Hypothesen für den Überwinterungserfolg auf Basis der jährlichen Völkerführung während des Bienenjahrs.

Die empirischen Daten wurden verwendet, um einfache und multiple lineare Modelle auf verschiedenen geografischen Skalen anzupassen. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa 20 % der Wintersterblichkeitsvariabilität durch die analysierten Wetterbedingungen erklärt werden können. Ausschlaggebend sind die Dauer extremer Kälteperioden im mittleren und späten Winter – von Januar bis März.

Die Genauigkeit der aktuellen Modelle könnte noch verbessert werden, könnten Daten zu Varroa-Befall und -Bekämpfung, Krankheiten, Landnutzung, Pestizidbelastung und phänologischer Desynchronisation als erklärende Faktoren herangezogen werden. Eine systematische Bewertung des individuellen Beitrags jedes Faktors würde die Ergebnisse der aktuellen Studie ergänzen.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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