Vielfalt ist der Schlüssel für Stachellose Bienen

  • Veröffentlicht am: 19.01.2021

Endemische Stachellose Bienen Tetragonula carbonaria werden in Australien auch statt der eingeführten Westlichen Honigbiene gehalten. Foto: James Niland/Wikimedia, CC BY 2.0

Bienen leisten wichtige Ökosystemleistungen wie die Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen. Völker sozialer Arten benötigen – je nach Lebensraum und -zyklus – das ganze Jahr über Zugang zu floralen Ressourcen, auch in ressourcenarmen Agrarlandschaften. Wissenschaftler untersuchten die Pollenressourcen Stachelloser Bienen Tetragonula carbonaria in Wäldern und Obstplantagen des subtropischen Australiens.

Über den Zeitraum von zwei Jahren wurde an sieben Standorten Pollen aus 57 Völkern entnommen und per DNA-Metabarkodierung untersucht.

Das Team der Forscher identifizierte 341 botanische Quellen für den entnommenen Pollen aus 37 Ordnungen, 72 Familien, 218 Gattungen und 302 Arten. Interessanterweise waren eingeführte Arten, Leberbalsame Ageratum spp. und Rettiche Raphanus spp. sowie windbestäubte Pflanzen wie Süßgräser Poaceae und Sauergrasgewächse Cyperaceae häufige Pollenquellen sowohl in Obstplantagen als auch in Wäldern.

Völker in Obstplantagen verwendeten eine Untergruppe von Pollenarten, die auch von den Kolonien in Wäldern verwendet wurden, wobei viele Myrthengewächse Myrtaceae (Corymbia, Eucalyptus und Melaleuca spp.), Süßgräser, Korbblütler Asteraceae, Hülsenfrüchtler Fabaceae und Silberbaumgewächse Proteaceae in beiden Landnutzungsformen vorkamen.

Stachellose T. carbonaria ernährten sich in beiden untersuchten Zeiträumen eher von „vielen kleinen“ als von „wenigen großen“ Pollenquellen - unabhängig von der jeweiligen Landnutzung. Sie kompensieren auch in ressourcenarmen Landschaften durch Variationen beim Sammeln ihr Nahrungsverhalten und sie besitzen klare Präferenzen für Pollenarten.

Dies deutet insgesamt darauf hin, dass Stachellose Bienen eine Vielfalt in der Pollendiät anstreben. Daher sollten Landwirte und Imker sicherstellen, dass Völker das ganze Jahr über Zugang zu einer Vielzahl von Blumenressourcen haben.
Sogar nicht heimische und sogar windbestäubte Pflanzen können Bienen in Zeiten schlechter Pollenverfügbarkeit wichtige Nährstoffe liefern.

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