Bienenpollen aus Bayburt

  • Veröffentlicht am: 23.05.2022

Bienenpollen besitzt viele Eigenschaften. Foto: Boris Smokrovic/Unsplash

In einer Studie wurden der botanische Ursprung, der Gesamtgehalt an Flavonoiden und Phenolen, die antioxidative Aktivität, das Phenolprofil und die Fettsäurezusammensetzung von Bienenpollen untersucht, der im türkischen Bayburt gesammelt wurde.
Zusätzlich wurde die antibakterielle Aktivität von Pollenextrakt gegen eine Vielzahl lebensmittelbedingte pathogene Bakterien (in vitro) bestimmt.

Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten vieler Verbraucher führen zu einem höheren Interesse an natürlichen Produkten wie denen aus dem Bienenvolk. Pollen ist die primäre Proteinquelle für Bienen und sorgt daher als potenzielle Energie- und Proteinquelle bei vielen Menschen für vermehrte Aufmerksamkeit.
In vielen Ländern wird Bienenpollen als Nahrungsergänzungsmittel regelmäßig verzehrt. Daher ist die Offenlegung der Qualität und der physikalisch-chemischen Eigenschaften von Pollenprodukten sinnvoll.

Pollen enthält essentielle Aminosäuren wie Threonin, Phenylalanin, Histidin, Lysin, Leucin, Methionin, Valin, Isoleucin und Tryptophan. Außerdem enthält es verdauliche Kohlenhydrate, reduzierende Zucker, Glucose und Fructose, Lipide, Fettsäuren, Phenolverbindungen, Vitamine, Makro- und Mikroelemente, aber auch bioaktive Substanzen wie Flavonoide. Frühere Studien zeigen antimikrobielle, antimykotische, entzündungshemmende, antivirale, immunstimulierende und lokale analgetische Eigenschaften bei Bienenpollen.

Diese gesundheitsfördernden Wirkungen von Blütenpollen sind auf die vielfältigen sekundären Pflanzenstoffe (Niacin, Tocopherol, Thiamin, Polyphenole, Phytosterole) sowie die darin enthaltenen Coenzyme und Enzyme zurückzuführen.
Blütenpollen sind eine gute Quelle für Polyphenol- und Flavonoidverbindungen, die freie Radikale fangen können. Blütenpollen enthält Flavonoide wie Rutin, Quercitrin, Isoquercitrin, Naringenin, Kämpferol und Luteolin. Flavonoide mit antiviralen, antibakteriellen, antioxidativen, Anti-Aging-, entzündungshemmenden, Antitumor- und analgetischen Aktivitäten gehören zu den wichtigsten bioaktiven Substanzen in Bienenpollen und sind wichtige Indikatoren für die Qualität von Bienenpollen.

Das Verhältnis dieser Substanzen in Bienenpollen kann stark variieren und hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab.

Der gesammelte Pollen wurden von den Wissenschaftlern anhand ihrer Farbe fünf botanischen Familien zugeordnet: Korbblütlern, Hülsenfrüchtlern, Glockenblumengewächsen, Zistrosengewächsen und Rosengewächse.

Als Ergebnis dieser Studie haben die Forscher für den untersuchten Bienenpollen einen hohen Gehalt an Gesamtphenolen und Gesamtflavonoiden und gleichzeitig eine hohe antioxidative Aktivität ermittelt.

Nachgewiesen wurden im Extrakt 23 phenolische Verbindungen, am häufigsten Rutin, gefolgt von Kaempferol und Quercetin. Cis-4,7,10,13,16,19-Docosahexaensäure war die vorherrschende Fettsäure, gefolgt von Cis-11-Eicosensäure, Palmitinsäure und Alpha-Linolensäure.

Die antibakterielle Aktivität der MHK-Werte (Minimale Hemmkonzentration) der Proben schwankten zwischen 2,5 – 5 mg/ml für grampositive Bakterien und 5 – 10 mg/ml für gramnegative Bakterien.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bienenpollen eine potenzielle Quelle für Antioxidantien und antimikrobielle Mittel sind.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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