Wertvoller Pollen allein genügt Wildbienen nicht

  • Veröffentlicht am: 14.02.2024

Wildbienen benötigen nicht nur Blüten, die reich an Pollen sind. Foto: Christoph Polatzky/Unsplash

Die Anpflanzung ausschließlich von Pflanzen mit einem hohen Nährstoffgehalt ist für Wildbienen nicht sinnvoll, sondern zu einfach gedacht.

Als einer der wesentlichen Faktoren für den Rückgang der Bestäuber gilt deren schwindende Ernährungsgrundlage. Der Protein- und Lipidgehalt von Pollen variiert stark zwischen einzelnen Pflanzenarten. Für Pflanzen, die bevorzugt von Honigbienen als Nahrungsquelle aufgesucht werden, ist meist bekannt, wie viel Pollen sie enthalten. Anders sieht es beim Nährwert von Pflanzen aus, die von Wildbienen bevorzugt werden. Dabei sollte bei Renaturierungsbemühungen auch berücksichtigt werden, welchen Pollen-Makronährstoffgehalt einzelne Pflanzen Wildbienen bereitstellen.

Wie Variationen in der Pollenverfügbarkeit die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Bienen in natürlichen Gemeinschaften beeinflussen, ist weitgehend unbekannt.

In einer Studienarbeit sind Wissenschaftler der Frage nachgegangen, wie der Pollennährwert (relativer Protein- und Lipidgehalt) von 109 ko-blühenden Pflanzenarten die Besuchsmuster beeinflusst, die bei 75 Untergattungen pollensammelnder Bienen in der Region Great Basin/Eastern Sierra der Vereinigten Staaten beobachtet wurden.

Die Forscher fanden heraus, dass der Grad der Ähnlichkeit des Pollennährwertes mitblühender Pflanzenarten die Ähnlichkeit zwischen ihren Besuchergemeinschaften vorhersagen kann - sogar nach Berücksichtigung der Blütenmorphologie und -phylogenie.

Bienen-Untergattungen und Pflanzengattungen wurden in verschiedene, miteinander verbundene Gruppen eingeteilt, die durch Unterschiede in den Makronährstoffen der Pollen abgegrenzt werden konnten, um potenzielle Ernährungsnischen aufzeigen.
Über Variationen in der Pollenernährung allein - reich an Proteinen, reich an Lipiden oder ausgewogen - lässt sich nicht die Diversität der Bienenbesucher vorhersagen. Das deutet darauf hin, dass Pflanzenarten, die eine ergänzende Pollenernährung bieten, für die Unterstützung der Bienenvielfalt gleichermaßen wertvoll sein können.
Der Ernährungsvielfalt sollte daher eine besondere Bedeutung bei der Auswahl von Pflanzen bei der Renaturierung von Lebensräumen eingeräumt werden. Das Wissen kann ebenso bei Anpflanzung im städtischen und ländlichen Umfeld genutzt werden.

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