Mähen als Todesfalle für Bienen
Das Mähen einer für Bienen attraktiven blühenden Wiese kann im Extremfall bis zu 90.000 Honigbienen pro Hektar töten – darauf weist der eidgenössische Bienengesundheitsdienst Apiservice hin. Achtet der Landwirt auf ein paar Dinge, verkleinert er diese Verluste deutlich oder kann sie sogar völlig vermeiden.
Mähaufbereiter und Mulchgeräte sind für Bienen und andere Kleintiere tödlich. Werden diese zum Mähen von Wiesen eingesetzt, welche Bienen stark besuchen, wird es für sie gefährlich. Die meisten überleben den Mähvorgang nicht. Pro Hektar können die Geräte unter extremen Bedingungen bis zu 90.000 Honigbienen töten und die Völker dadurch erheblich schwächen.
„Extensive Blumenwiesen sollten nicht mit dem Aufbereiter gemäht werden“, weiß Carlo Muschietti, Regionalberater des Bienengesundheitsdienstes: „Ökowiesen sind Lebensraum von enorm vielen Bestäubern. Es empfiehlt sich der Einsatz des schonenderen Messerbalkens oder eines Scheibenmähwerks.“
Wiesen mit viel blühendem Löwenzahn sind eine beliebte Futterquelle von Bienen. Mathias Götti, Apiservice-Mitarbeiter und Fachlehrer an der Landwirtschaftsschule Plantahof, rät: „Löwenzahn-Felder sollten erst nach dem Verblühen gemäht werden. Dann sind nicht mehr viele nektarsuchende Insekten unterwegs und für den Landwirten sind sowohl Futterwert als auch Ertrag gut.“
Vorsicht ist auch bei Wiesen mit viel Weißklee angesagt. Die Blüten dieses Klees werden von Bienen sehr gerne angeflogen. Da der Weißklee eine eher kleine Pflanze ist, befinden sich die Bestäuber tief im Gras und werden vom Aufbereiter voll erfasst. Ist mehr als eine Biene pro zwei Quadratmeter zu sehen, ist auf diesen Arbeitsschritt zu verzichten. Wenn der Landwirt einen schwächeren Bienenflug beobachtet, kann der Einsatz des Aufbereiters verantwortet werden.