Beschleunigung trotz Landeanflug
Stachellose Bienen Scaptotrigona xanthotricha an ihrem Nisteingang. Foto: Evaldo Resende/Wikimedia, CC BY-SA 4.0
Die meisten flugfähigen Tiere verlassen sich vorwiegend auf visuelle Hinweise, um ihre Flugbahn bei der Landung zu koordinieren. Bei einer Landung im Sichtflug verringern die Tiere normalerweise ihre Geschwindigkeit im Anflug vor dem Aufsetzen. Stachellose Biene Scaptotrigona depilis beschleunigen allerdings, bevor sie auf dem schmalen Eingang ihres Bienenstocks landen.
Eine Landung ist komplex und dennoch eine grundlegende Fähigkeit fliegender Tiere: Um eine reibungslose Landung zu gewährleisten, müssen sie gleichzeitig ihre Anfluggeschwindigkeit und ihre Flugbahn zum Ziel koordinieren, bevor sie ihre Beine ausstrecken und Kontakt mit der Oberfläche aufnehmen.
Wissenschaftler boten Stachellosen Bienen S. depilis eine Reihe künstlicher Ziele an, die dem Eingang an verschiedenen Stellen eines Bienenstocks ähnlich sahen.
Insgesamt deuten die Ergebnisse dieser Studie darauf hin, dass S. depilis keine dynamischen visuellen Hinweise verwenden, um ihre Landung zu kontrollieren, sobald die Landung eingeleitet wurde, wie dies von anderen Tieren bekannt ist. Stattdessen werden Landung und Beinstreckung eingeleitet, wenn die Winkelgröße des Ziels festgelegte Schwellenwerte erreicht.
Unabhängig von dieser Zielgröße war die Beschleunigung gleich und die Bienen strebten dieselbe relative Position auf dem Ziel an. Die Forscher gehen daher davon aus, dass S. depilis eine rechnerisch einfache, aber elegante, quasi stereotype Landestrategie nutzt, die nur wenige visuelle Hinweise erfordert.
Dieser Kontrollmechanismus reicht aus, um Landungen am schmalen Eingang des Bienenstocks zu koordinieren. Diese einfache Strategie ist vorteilhaft, solange Größe, Position und Geometrie des Eingangs konstant sind.