Forscherdrang bei Mauerbienen

  • Veröffentlicht am: 23.02.2021

Auch Gehörnte Mauerbienen Osmia cornuta können Aufgaben lösen. Foto: Niels Gründel

Immer wieder zeigen neue Untersuchungen, dass auch Insekten trotz ihres kleinen Gehirns erstaunliche kognitive Merkmale aufzeigen. Im Mittelpunkt der bisherigen Forschungen und Entdeckungen standen vor allem Hummeln und Honigbienen. Sogar Solitärbienen können Aufgaben lösen, wie eine neue Studienveröffentlichung zeigt.

Verhaltensinnovation und Problemlösung werden allgemein als wichtige Mechanismen angesehen, mit denen Tiere auf neuartige Umweltprobleme reagieren, einschließlich solcher, die durch menschliche Aktivitäten hervorgerufen werden. In der Vergangenheit wurde bei Insekten angenommen, dass sie nicht die erforderlichen kognitiven Fähigkeiten für ein derartiges Verhalten besäßen. Neuere Erkenntnisse belegen jedoch, dass sie ihr kleines Gehirn so nutzen können, dass sie hoch entwickelte kognitive Fähigkeiten zeigen.

Ein Team von Wissenschaftlern hat die Innovationsfähigkeiten von Gehörnten Mauerbienen Osmia cornuta im Labor unter die Lupe genommen: Können die Solitärbienen eine neue Aufgabe lösen, indem sie Hindernissen beiseite räumen, um an eine Belohnung zu gelangen?
Darüber hinaus haben die Forscher die zugrunde liegenden kognitiven und nicht-kognitiven Mechanismen durch eine Reihe experimenteller Tests untersucht, mit denen assoziatives Lernen, Erforschung, Schüchternheit und Aktivitätsniveau gemessen wurden.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die Wildbienen durch als innovativ gelten können: 11 von 29 Individuen und damit 38 % konnten eine neue Aufgabe lösen. Sie mussten dazu einen Deckel anheben, um eine Belohnung zu erhalten.
Die Innovationsbereitschaft stand jedoch nicht mit der gemessenen Lernfähigkeit im Zusammenhang, sondern nahm mit dem Forscherdrang, ihrem Wagemut und dem Aktivitätsgrad der Einzelbiene zu. 

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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