„B+“ als Nahrungsergänzungsmittel für Honigbienen

  • Veröffentlicht am: 31.03.2021

B+ wird in kleinen handlichen Beuteln von 50 Gramm vertrieben. Foto: Niels Gründel/Flickr, CC BY-SA 2.0

Ein Mangel an ausreichender Nahrung wird häufig durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen. Ziel einer Studienarbeit war es, die Auswirkungen des Produktes „B+“ als Nahrungsergänzungsmittel im Hinblick auf die Koloniestärke bei Honigbienen zu untersuchen.

Das unter dem Markennamen stammende Produkt „B+“ (Zertifikat Nr. RS 30242) enthält Weizenkleie, ätherische Öle, Zimt, Dextrose, Bierhefe, Lecithin, gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, Pflanzenproteine, essentielle Aminosäuren, Lipide und ein Vitamin-B-Komplex.

Bewertet wurden zur Einschätzung der Koloniestärke offene und verschlossene Brutfläche, Honig- und Pollen-/Bienenbrotreserven sowie die Zahl der Bienen. Zusätzlich wurden Nosema ceranae-Sporen und Viren quantifiziert und der Befallsgrad mit der Varroa-Milbe Varroa destructor bewertet.
Die Untersuchungen wurden im Spätsommer und Frühjahr durchgeführt. In Völkern, denen „B+“ über das Futter verabreicht wurde, konnte ein signifikanter Anstieg der Koloniestärke im Vergleich zu Kontrollvölkern festgestellt werden, die nur mit Zuckersirup gefüttert wurden.
Darüber hinaus wurde nachgewiesen, dass die Bienen dieser stärker angewachsenen Völker signifikant niedrigere Sporen von N. ceranae und eine geringe Last mit dem Flügeldeformationsvirus und Sackbrut-Virus aufwiesen.

Die Ergebnisse legen nahe, dass die Zugabe von „B+“ zu den Völkern zu ihrer Stärkung beiträgt, Nährstoffstress verhindert und den Erfolg der Bienen bei der Bekämpfung von Krankheitserregern erhöht.
Die beste Nahrung für die Honigbiene stammt natürlich aus einer vielfältigen, natürlichen Umwelt.

Stress bei Honigbienen kann durch einen Mangel an ausreichend vielfältiger Nahrung ausgelöst werden, etwa in Monokulturen. Aber auch Imker können selbst zu dem Problem beitragen, indem sie Bienen zu viel Honig entnehmen, insbesondere aus den Bruträumen, die im Vergleich zu den Waben im Honigraum erheblich mehr Pollen enthalten und damit Grundlage einer besonders ausgewogenen Energie- und Eiweißdiät für Bienen sind (Stanimirović et al., 2019). Reiner Saccharose-Sirup als Nahrung kann zu einer erhöhten Entwicklung von N. ceranae bei Honigbienen führen, was nachweislich zu energetischem und oxidativem Stress führt (Glavinic 2019; Martín-Hernández et al., 2011; Papežíková et al., 2020).
Die Mehrzahl der Pflanzen ist weltweit stark mit Rückständen verschiedener Pestizide kontaminiert. Zusammen mit N. ceranae haben sie negative Wirkungen (Glavinic et al., 2019; Tesovnik et al., 2020).

Bezugsquellen

Aktuell wird „B+“ vor allem in den Ländern der ehemaligen Republik Jugoslawien von Imkern direkt beim Hersteller Bee Sting bezogen. Erhältlich ist es dort auch für interessierte Imker in den EU-Ländern und der Schweiz. Der Preis beträgt bei Einzelabgabe 4,30 Euro für ein 50-Gramm-Päckchen mit „B+“. Mengenrabatte sind möglich. Zölle können bei der Einfuhr je nach Höhe zusätzlich anfallen.

Der Hersteller ist aktuell auf der Suche nach Vertriebspartnern in Deutschland, Österreich und der Schweiz, um auch dort interessierten Imkern einen leichteren Bezug zu ermöglichen.

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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