Rückstandproblematik bei Lithium-Behandlung gegen Varroa

  • Veröffentlicht am: 08.07.2021

Lithiumchlorid galt vor einiger Zeit als neue Hoffnung für die Behandlung gegen Varroa. Noch immer ist aber vieles unklar. Foto: BeeWell/Unsplash

Die meisten Honigbienen-Völker werden regelmäßig gegen die Varroa-Milbe Varroa destructor behandelt. Einige der zur Verfügung stehenden Behandlungsmittel können zu Resistenz-Problemen oder inkonsistenter Wirksamkeit führen. Als neue mögliche Alternative gilt Lithiumchlorid. Über dessen Rückstandsproblematik ist bisher jedoch nicht viel bekannt.

In einer Studie hat ein Team von Wissenschaftlern Rückstände einer Behandlung mit Lithiumchlorid genauer untersucht. Die Honigbienen wurden mit Zuckersirup gefüttert, der mit Lithiumchlorid versetzt war, so wie er in früheren Studien verwendet wurde.
Im Anschluss wurden die Bienen und ihre Produkte 22 Tage lang auf Lithiumkonzentrationen überwacht. Der Lithiumgehalt stieg im gesamten Körper der Bienen bis zum vierten Tag nach der Behandlung an und fiel dann schnell auf das ursprüngliche Kontrollniveau zurück.
Ungedeckelter Honig wurde durch die Lithium-Behandlung ebenfalls beeinträchtigt, bis maximal 15 Tage nach der Behandlung; verdeckelter Honig blieb jedoch bis zum Abschluss des Versuchs beeinträchtigt.

Der Lithiumgehalt blieb insgesamt unter dem Niveau von kommerziell erhältlichem Honig, der von Natur aus einen höheren Lithiumgehalt im Bereich von 38 bis 110 mg/kg aufweist wie Hernández et al. 2005 und García et al. 2006 beschrieben.

Bienenwachs dagegen blieb frei von Lithium.

Basierend auf diesen ersten Daten empfehlen die Forscher weitere umfassendere Untersuchungen im Hinblick auf Honig und Bienenbrot unter feldrealistischen Bedingungen, um über die Verwendung von Lithiumchlorid bei Honigbienen entscheiden zu können und eventuelle Wartezeiten festzulegen. Zu untersuchen wären auch wiederholte Behandlungen mit Lithiumchlorid gegen die Varroa-Milbe.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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