Imker helfen Allergikern
Imker können Allergikern bei einer Bienengift-Allergie helfen. Foto: Melissa Askew/Unsplash, CC0
Bienengift enthält Allergene. Bei Menschen mit einem fehlerhaften Immunsystem zeigen sich dagegen Entzündungsreaktionen. Bei vielen Imkern ist das nicht der Fall, obwohl sie während einer Imkersaison den einen oder anderen Bienenstich erhalten.
Während einer Studienarbeit haben sich Wissenschaftler die Reaktionen von Allergikern und Imkern näher angeschaut und miteinander verglichen, um den Mechanismen der Körperreaktionen näher auf die Spur zu kommen. Im Mittelpunkt standen die weniger gut erforschten B-Zellen des Immunsystems.
B- und T-Zellen bilden die Basis des Gedächtnisses unseres Immunsystems: Sie besitzen für Keime, mit denen wir in Kontakt gelangen, einen Rezeptor. Trifft ein Keim auf eine passende Zelle, so teilt sich diese und beginnt, sich zu vermehren, um eine Infektion des Körpers abzuwehren.
In einigen Fällen werden jedoch keine Keime, sondern harmlose Substanzen als solche detektiert. Das Prozedere ist dasselbe und man spricht von einer allergischen Reaktion – etwa gegen bestimmte Pollen oder Nahrungsmittel. Und Bienengift ist auch eine fehlgeleitete Reaktion des Körpers, da es keine Krankheit auslösen kann.
Die im Studienverlauf beobachteten Reaktionen von B-Zellen bei behandelten Patienten gegen eine Bienengift-Allergie und natürlicher Weise Bienengift ausgesetzten Imkern legen eine ähnliche funktionelle immunregulatorische Rolle der B-Zellen bei der Allergentoleranz beider Gruppen nahe.
Im Blut von Imkern ist die Menge allergenspezifischer IgG4-Antikörper größer als die der IgE-Antikörper. IgG4-Antikörper verursachen keine allergischen Reaktionen; sie binden stattdessen das potenzielle Allergen an sich, um es zu neutralisieren.
Künftig könnte es vielleicht möglich sein, diese neutralisierenden Antikörper zu isolieren, um damit Allergiker direkt behandeln zu können, statt ihr Immunsystem langwierig anlernen zu müssen.