Nosema per Mikroskopie mit dem Smartphone auf der Spur

  • Veröffentlicht am: 27.04.2020

Untersuchungen statt im Labor, künftig direkt bei den Bienen am Stock? Foto: Chokniti Khongchum/Pixabay, CC0

Parasiten bilden einen wesentlichen Faktor für das Sterben von Honigbienen-Völkern. Nosema ceranea und Nosema apis sind Parasiten, die sich in bestimmten Regionen der Welt und zu bestimmten Jahreszeiten für Honigbienen als besonders bedrohlich erweisen. Eine exakte Diagnose der Parasiten-Sporen erfolgt mithilfe eines Lichtmikroskops in einem Labor.

Imker nehmen meist nur Proben vor Ort und senden sie dann für die genaue Diagnose an ein Labor, was zeitaufwendig und teuer ist.
Forscher haben nun ein Mobiltelefon-Mikroskop entwickelt, das eine schnelle und automatisierte Erkennung von Nosema-Sporen ermöglicht. Das mobile Labor wiegt nur 374 Gramm: Es besteht aus einem Smartphone-basierten Fluoreszenzmikroskop, einer speziellen Smartphone-App und einem einfachen Anwendungsverfahren, um eine Fluoreszenzmarkierung der Parasitensporen sogar im Feld vornehmen zu können.

Für die Diagnose wird Darmgewebe von Honigbienen entfernt und zerteilt. Im Anschluss wird eine Fluorezenzlösung aufgebracht. Das Mobiltelefon-Mikroskop macht eine Aufnahme von der Probe und übermittelt es zur automatisierten Analyse an einen Zentralrechner, der die Sporen auszählt. In weniger als zwei Minuten liegt das Ergebnis beim Nutzer vor.

Die Forscher testeten die Leistung ihres mobilen Labors mithilfe von Feldproben. Sie stellten dabei fest, dass ihr Feldlabor in der Lage ist, eine so genaue Erkennungsempfindlichkeit vorzunehmen wie Laboruntersuchungen. Der Vorteil: Es wird keine Zeit verloren und eine Behandlung gegen Nosema-Parasiten kann sofort eingeleitet werden.

Literaturstelle: 

Jonathan W. Snow et al. Rapid imaging, detection, and quantification of Nosema ceranae spores in honey bees using mobile phone-based fluorescence microscopy, Lab on a Chip (2019). DOI: 10.1039/C8LC01342J

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