Pyrrolizidinalkaloide in Pollen nicht unterschätzen

  • Veröffentlicht am: 17.01.2020

Gewöhnlicher Natterkopf Echium vulgare ist ein Ursprung toxischer Pyrrolizidinalkaloide in Bienenprodukten. Foto: piqsels.com, CC0

Vorausgegangene Studien haben gezeigt, dass Pollen-Produkte, die als Nahrungsergänzungsmittel verkauft und in der Apitherapie eingesetzt werden, toxische Pyrrolizidinalkaloide (PAs) enthalten können. Bienen müssen dafür Pollen von PA-haltigen Pflanzen wie Gewöhnlichem Natterkopf Echium vulgare sammeln.
In der hier vorgestellten Studie wurde der botanische Ursprung von Pollen an zwei Orten untersucht. Der festgestellte PA-Gehalt in den Pollen-Proben der Honigbienen während der Blütezeit von E. vulgare war relativ hoch, obwohl die Bienen insgesamt nur relativ wenig Echium-Pollenfracht sammelten. Eine Überwachung des gesammelten Pollens bei den rückkehrenden Bienen allein ist nicht ausreichend, um das Risiko einer PA-Kontamination im Pollen abzuschätzen.

Durch die Überwachung des Auftretens von Echium-Pollen können Imker allerdings bestimmen, wann die Pollensammlung abgebrochen werden muss, um eine PA-Kontamination zu vermeiden.

Im weiteren Verlauf untersuchten die Wissenschaftler die Stabilität der PA in entnommenen Proben von Bienenbrot. Die natürlich vorkommende Fermentation von Bienenbrot mit Milchsäure-Bakterien könnte den PA-Gehalt von Bienenbrot durchaus verändern.
Die Konzentrationen von 2538 ng/g und 98 ng/g wurden über einen Zeitraum von fünf und sechs Monaten untersucht. Bei Bienenbrot, das bei 15 ° C gelagert wurde, reduzierte sich der PA-Gehalt nicht nennenswert. Wurde das Bienenbrot bei 30 ° C gelagert, was eher den Bedingungen im Bienenstock entspricht, reduzierte sich der PA-Gehalt um 39 % und 33 %.

Während PA-N-Oxide mit der Zeit abnahmen, blieben andere PA-Typen relativ stabil. Die Überwachung von PA in Pollen-Produkten mithilfe chemischer Analysen ist aus Sicht der Wissenschaftler weiterhin wichtig, um die Sicherheit für die Verbraucher zu gewährleisten.
Dabei sollte insbesondere auf Echivulgarin (N-Oxid) geachtet werden, da es der bedeutendste PA-Typ ist, der in Pollen von E. vulgare vorkommt. Es ist wahrscheinlich, dass der PA-Gehalt von Pollen europäischen Ursprungs erheblich unterschätzt wird.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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