Tödliches Pestizid für Honigbienen jetzt leicht in Honig nachweisbar

  • Veröffentlicht am: 30.11.2020

Jetzt sind einige Insektizide mehr leichter in Honig nachweisbar. Foto: Michal Jarmoluk/Pixabay, CC0

Die weltweit häufig eingesetzten Insektizide Pyrethroide, die für Honigbienen als gefährlich gelten, lassen sich dank einer einfachen neuen Methode nun effektiv in Honig nachweisen.

Pyrethroide sind synthetische Insektizide; die häufigsten Vertreter sind Cyfluthrin, Cypermethrin, Deltamethrin, Fenvalerat, Permethrin und Tetramethrin.
Das Einsatzgebiet ist sehr vielfältig: von der Oberflächenbehandlung von Kleidung, in Präparaten gegen Läuse, in Mottenschutzmitteln, Köderboxen oder auch zur Behandlung von Wollteppichen. Darüber hinaus kommen Pyrethroide auch in der Landwirtschaft zum Einsatz. In Deutschland hat ihre Verwendung jedoch nur einen geringen Anteil aller im Pflanzenschutz eingesetzter Insektizide. Mehrere Tonnen Pyrethroide gelangen jährlich direkt in die Haushalte – etwa die Hälfte zum Schutz von Wollteppichen. Dort erweisen sie sich als langlebige und anhaltende Kontaminationsquelle.
In der Imkerei spielen in die Völker gehängte und mit Fluvalinat oder Flumethrin getränkte Streifen ebenso eine Rolle bei der Behandlung gegen die Varroa-Milbe.

Forscher haben eine umweltfreundliche, vollautomatisierte Technik entwickelt, mit der Pyrethroide aus Honig extrahiert werden. Die Extraktion der Pyrethroide mittels der neu genutzten Festphasenmikroextraktion (SPME) erleichtert die Messung, ob der Pestizid-Gehalte im Honig über denen liegen, die für den menschlichen Verzehr als sicher gelten.
Darüber hinaus können mithilfe der Methode Standorte identifiziert werden, an denen Landwirte das Pestizid verwenden; zudem kann indirekt auf die eingesetzten Mengen geschlossen werden. Die Substanz selbst gilt aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften als schwierig zu extrahieren.

„Pyrethroide sind in Wasser schwer löslich und tatsächlich in Honig fein verteilt“, so Janusz Pawliszyn von der Universität Waterloo. „Wir fügen eine kleine Menge Alkohol hinzu, um sie vor der Extraktion durch das automatisierte SPME-System aufzulösen.“

Landwirte sprühen die Pestizide auf Feldfrüchte. Diese Neurotoxine beeinflussen die Funktionsweise von Gehirn und Nerven der Insekten und führen zu Lähmungen und Tod.

„Wir hoffen, dass diese sehr einfache Methode den Behörden hilft, festzustellen, wo diese Pestizide in  unsicheren Mengen eingesetzt werden, um letztendlich zum Schutz der Honigbienen-Population beizutragen“, sagt Janusz Pawliszyn.

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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