Besuchshäufigkeit von Bienen an Wildreben

  • Veröffentlicht am: 05.10.2021

Die Zahl an Trauben lässt sich mithilfe von Bienen erheblich steigern. Foto: flockine/Pixabay

Wie wirkt sich die umliegende Vegetation auf die Fülle der Blütenbesucher und Rebenproduktion aus? Dem sind brasilianische Wissenschaftler nachgegangen und haben beträchtliche Möglichkeiten für eine Produktionssteigerung bei Wildreben gefunden.

Wildreben Vitis labrusca sind anders als Weinreben nicht selbstbestäubend; an den Blüten findet man immer wieder Bienen. In einer Studie hat ein Team von Wissenschaftlern untersucht, inwieweit sich die Erträge der Wildrebenproduktion mit einer Zunahme der einheimischen Vegetation in der Landschaft steigern lässt. Sie haben ebenfalls verschiedene Szenarien der Besucherdichte mit und ohne Honigbienen Apis mellifera untersucht, da Letztere in der Neuen Welt nicht einheimisch ist.
Wildreben dienen vor allem für Produktion von Tafeltrauben und als Grundlage für Traubensaft.

In die Untersuchungen flossen zehn Anbauparzellen mit unterschiedlicher einheimischer Vegetation ein. Bei einigen der Parzellen haben die Wissenschaftler auch die physikalischen und chemischen Merkmale der Beeren verglichen, um zu verstehen, wie sie sich unter gewissen Abhängigkeiten unterscheiden.

Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Fülle der Blütenbesucher stand in einem positiven Zusammenhang mit der Bedeckung der einheimischen Vegetation. Die häufigste Bestäuberin war die Europäische Honigbiene in ihrer afrikanisierten Form. Wurde sie aus dem Netzwerk zwischen Wildreben und Bestäubern herausgenommen, übernahmen spezialisierte einheimische Bienen die Bestäubung.
Die Fruchtgröße und Masse der Beeren unterschieden sich zwischen den Parzellen, ebenso wie einige chemische Merkmale der Früchte, wie lösliche Feststoffe, pH-Wert und Flavonoide.

Parzellen, die von Zwischenflächen einheimischer Vegetation umgeben sind, stellen ein Gleichgewicht zwischen der Ressourcenverfügbarkeit der Produktionsfläche und der einheimischen Vegetation dar. Honigbienen sowie andere Bienen und weitere Bestäuber können unterschiedliche Auswirkungen auf die Bestäubung von Reben haben, was hypothetisch zu Schwankungen in der Rebenproduktion und -qualität führen kann.
Auffällig war aber, dass bei einer Zunahme der einheimischen, umgebenden Vegetation von fast 20 % eine durchschnittliche Steigerung um das Zehnfache mehr Beeren pro Traube möglich war und sich auch die physikalischen und chemischen Fruchtmerkmale durch die Vegetationszunahme änderten. 

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