Gelée Royale als Transportmittel für Krankheitserreger
Zwei geöffnete Weiselzellen mit reichlich Gelée Royale. Foto: Waugsberg/Wikimedia, CC BY-SA 3.0
Gelée Royale kann als Vehikel dienen, Fragmente von Krankheitserregern von Arbeiterinnen zu anderen Bienen im eigenen Volk zu transportieren. Bei Nachkommen kann es zu einer höheren Pathogenresistenz führen.
Soziale Immunität ist eine Kombination aus Verhaltens- und von physiologischen Merkmalen, die es Koloniemitgliedern ermöglichen, sich gegenseitig vor Krankheitserregern zu schützen. Sie umfasst etwa auch den oralen Transfer immunologischer Verbindungen zwischen Bienen in einem Volk.
Bei Honigbienen ist Gelée Royale ein Drüsensekret, das von Arbeiterinnen produziert wird. Es wird an Königinnen und junge Larven verfüttert und enthält viele antimikrobielle Verbindungen.
Eine verwandte Form der sozialen Immunität, das „Trans-generational immune priming“ (TGIP) sorgt bei Königinnen dafür, Pathogenfragmente in ihre sich entwickelnden Eier zu übertragen, wo sie vom Immunsystem der neu entstehenden Honigbiene erkannt wird, und es bei diesen neuen Nachkommen für eine höhere Pathogenresistenz führt.
Diese Pathogenfragmente werden über das Protein Vitellogenin (Vg) transportiert, das im Fettkörper der Arbeiterinnen entsteht und Teil von Gelée Royale ist. Daher kann Gelée Royale als Vehikel dienen, um Fragmente von Krankheitserregern von Arbeiterinnen zu anderen Bienen im eigenen Volk zu transportieren.
Dies hat ein Team von Wissenschaftlern genauer untersucht. Aufgenommene Bakterien werden zu den Gelée-Royale-produzierenden Drüsen der Arbeiterinnen transportiert und Fragmente der Krankheitserreger werden tatsächlich auch in das Gelée Royale eingebaut.
Die Aufnahme von Pathogenzellen löst darüber hinaus eine höhere Konzentration des antimikrobiellen Peptids in Gelée Royale aus, Defensin-1.