Honig und Propolis schützen gegen Nebenwirkungen von Gentamicin

  • Veröffentlicht am: 12.10.2021

Honig und Propolis könnten bei der Behandlung von durch Xenobiotika induzierten Leber- und Nierenerkrankungen nützlich sein. Foto: ExplorerBob/Pixabay

Viele Bienenprodukte enthalten Phenolverbindungen mit starker antioxidativer Wirkung. Eine aktuelle Studie hat mögliche schützende Wirkungen von Honig, Propolis und einer Kombination auf Gentamicin-induzierten oxidativen Stress und hepatorenale Dysfunktion untersucht.

Für diese Experimente kamen 42 männliche Wistar-Ratten zum Einsatz, die in sieben experimentelle Gruppen von jeweils sechs Ratten eingeteilt wurden. Gentamicin (120 mg pro Kilogramm Körpergewicht (KG) und Tag wurde an zehn aufeinanderfolgenden Tagen injiziert. Die Kontrollgruppe erhielt eine Kochsalzlösung.
Beide Gruppen erhielten zusätzlich Honig (2 µg/kg KG), Propolis (100 µg/kg KG) oder deren Kombinationen. Honig- und Propolis wurden zuvor auf ihre phytochemische Zusammensetzung und ihre antioxidative Kapazität untersucht.
Die Laboruntersuchungen der Bienenprodukte zeigten, dass insbesondere der Propolis-Extrakt über eine hohe antioxidative Wirkung verfügte, die auf mehrere phenolische Verbindungen wie Flavonoide, Flavan-3-ole, Hydroxybenzoesäuren, Hydroxyzimtsäuren und Stilbene zurückgeführt werden konnte; beim Honig konnten Hydroxybenzoe- und Hydroxyzimtsäuren nachgewiesen werden.

Honig- und Propolis wurden im Juli 2018 aus Bienenvölkern entnommen, die in der Region Sefrou im Norden Marokkos an den Ausläufern des Mittleren Atlas beheimatet waren.
Die vorherrschenden Vegetationsarten der Umgebung waren Sauerkirschen Prunus cerasus, Pflaumen Prunus domestica, Johannisbrotbäume Ceratonia siliqua, Hunds-Rosen Rosa canina, Olivenbäume Olea europaea, Rosmarin Rosmarinus officinalis, Weinrauten Ruta graveolens, Aleppo-Kiefern Pinus halepensis und Steineichen Quercus ilex.

Der Propolisextrakt wurde mit 70 %igem Ethanol hergestellt: Dazu wurde ein Gramm rohes Propolis in 30 ml einer Ethanol-Wasser-Lösung unter mechanischem Rühren eine Woche lang ausgelaugt. Die Lösung wurde anschließend filtriert und in einem Rotationsverdampfer konzentriert und mit destilliertem Wasser auf die gewünschte Konzentration für die Laborversuche gebracht.

Nach zehn Behandlungstagen wurden Urin- und Blutproben für die Analyse verschiedener Nieren- und Leberbiomarker entnommen.

Das Ergebnis des Versuchs zeigt, dass die gleichzeitige Behandlung mit Honig oder Propolis-Extrakt allein oder in Kombination Veränderungen durch das Gentamicin verhindern konnte und die Leber- und Nierenfunktion verbesserte.
Durch Gentamicin-Verabreichung nachgewiesene Veränderungen früherer Studien gehören eine signifikante Erhöhung der Harnsäure-, Harnstoff-, Kreatinin- und Leberenzymwerte (ALT, AST und ALP) sowie biochemische Veränderungen der Nieren (eine Erhöhung von Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin und eine Abnahme von Albumin und Gesamtprotein) sowie bemerkenswerte Veränderungen der Marker für oxidativen Stress in Nieren und Leber (CAT, GPx und GSH) und eine Erhöhung der MDA-Spiegel.

Insgesamt kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Honig und Propolis bei der Behandlung von durch Xenobiotika induzierten Leber- und Nierenerkrankungen nützlich sein könnten.
Weitere Untersuchungen sind aber erforderlich, um den genauen Mechanismus zu verstehen, den die Extrakte herbeiführen.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
Indexierung