Polyphenole beeinflussen Lernen und Gedächtnis von Honigbienen

  • Veröffentlicht am: 09.07.2021

Monokulturen mit Tee ziehen durchaus auch Honigbienen an. Foto: Li-Li LiveLife/Pixabay

In China kommt die Westliche Honigbienen Apis mellifera je nach Region mit Koffein und Tee-Polyphenolen aus dem Nektar von Tee Camilla sinensis in Kontakt. Tee ist in eine weit verbreitete Kulturpflanze. Tee hat sich zusammen mit der Östlichen Honigbiene A. cerana entwickelt, aber auch die Westliche Honigbiene ist in China eingeführt worden und inzwischen zur Bestäubung und Honigproduktion weit verbreitet.

In einer Studie testeten Forscher, ob Tee-Polyphenolen die Nahrungspräferenzen der Westlichen Honigbiene verändern können und inwieweit Tee-Polyphenolen und Koffein Auswirkungen auf ihr Gedächtnis und ihren Geruchssinn haben.
Eine weitere Untersuchung bezog sich auf Reaktionen der Antennen von Honigbienen und deren Empfindlichkeitszuwachs auf Komponenten von Alarmpheromonen nach dem Konsum von Tee-Polyphenolen.

Nektar mit erhöhten Konzentrationen an Tee-Polyphenolen wurde von den Honigbienen gegenüber neutralem Kontrollnektar bevorzugt.
Und Tee-Polyphenole können die olfaktorische kognitive Fähigkeit und die olfaktorische Empfindlichkeit von Bienen durchaus beeinflussen: Das Team der Wissenschaftler fand heraus, dass sowohl Koffein als auch Tee-Polyphenole die Gedächtniserhaltung signifikant verbesserten.
Das Gedächtnis der Honigbienen verbesserte sich insgesamt, wenn Bienen kurz vor den Lernversuchen Koffein und Tee-Polyphenole zu sich nahmen – Abstände von zwei Stunden waren besser als ein Tag. Tee-Polyphenole und Koffein verbesserten die Gedächtnisleistung, während die Wirkung von Koffein das Lernen nur in geringem Maße verbessern konnte.
Die Forscher vermuten, dass die Teepflanzen von diesen Effekten auf die Honigbienen im Rahmen einer besseren Bestäubungsleistung profitieren könnten.

Darüber hinaus erhöhten Tee-Polyphenole die gemessenen Reaktionen der Antennen auf Alarmpheromone.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass nicht nur Koffein, sondern auch andere sekundäre Pflanzenstoffe Bestäuber anziehen und deren Lernen und Gedächtnis beeinflussen können“, so Studienautor Ken Tan von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Der Zugang zur Studie ist beschränkt (Paywall).
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