Protein- und Lipidgehalt von Pollen kann Wirkung von Insektiziden bei Honigbienen abschwächen

  • Veröffentlicht am: 13.10.2021

Pollen ist nicht gleich Pollen: Mancher ist besonders hochwertig und damit wertvoll für Bienen. Foto: Kandis Glasgow/Unsplash

Immer mehr Studienergebnisse zeigen, dass Honigbienen Apis mellifera besser mit Stressfaktoren zurechtkommen, wenn sie auf eine qualitativ hochwertige Ernährung zurückgreifen können. Dabei fällt Pollen als Hauptquelle für Proteine und Lipide in der Ernährung der Honigbienen eine besonders bedeutende Rolle zu.

In einer Studie haben zwei Wissenschaftlerinnen die Beziehung zwischen dem Verhältnis von Pollenproteinen zu Lipiden und der Widerstandsfähigkeit von Honigbienen gegenüber dem Insektizid Chlorpyrifos untersucht.

Unterschiedliche Versuchsgruppen wurden mit einer altersangepassten Bienenpollendiät gefüttert, die verschiedene Verhältnisse von Proteinen zu Lipiden aufwiesen. Dazu wurden Basispollen entweder Proteine in Form von Kaseinpulver oder Lipide in Form von Canolaöl zugegeben. Die chronische Belastung mit einem Insektizid wurde durch Chlorpyrifos simuliert. Zusätzlich wurden Pollendiäten mit natürlicherweise unterschiedlichen Verhältnissen von Proteinen zu Lipiden getestet, was die Konsistenz der Ergebnisse bestätigen sollte.

Im Ergebnis zeigte sich, dass höhere Verhältnisse von Nahrungsprotein zu Lipid in Kombination mit Insektizidexposition einen negativen Einfluss auf die Bienenphysiologie haben. Demgegenüber haben niedrigere Verhältnisse einen positiven Effekt.

Die Aufnahme von Proteinen und Lipiden kann die Reaktion auf Insektizide bei Honigbienen unterschiedlich beeinflussen.
Die Forscherinnen sehen darin die Grundlage für künftige Studien zur Entwicklung einer verbesserten Ernährung auf der Basis der Stoffwechselprozesse bei Honigbienen.

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