Blütenform entscheidet über Parasitenübertragung auf Bienen
Sonnenhut reduziert das Überleben von Crithidia bombi. Foto: Laura Ockel/Unsplash
Die Form von Blüten besitzt einen großen Einfluss darauf, wie Parasiten auf Bienen übertragen werden. Die Verbreitung von Krankheitserregern ist ein weiterer Aspekt für die abnehmende Population bestäubender Insekten.
Ein Team von Wissenschaftlern nahm Untersuchungen an der Gemeinen Östlichen Hummel Bombus impatiens vor und analysierte wie der Darmparasit Crithidia bombi mithilfe unterschiedlicher Blütenmerkmale seinen Weg besser oder schlechter zu den Hummeln fand. Fäkalablagerung auf Blüten, das Überleben des Parasiten auf den Blumen und die Möglichkeit für Parasiten, einen neuen Bienenwirt zu finden, unterscheiden sich je nach Blütenmerkmalen.
„Von den Blütenmerkmalen, die wir untersucht haben, war die Blütenform der deutlichste Indikator für die Übertragung von Parasiten auf Bienen“, erklärt Mario Simon Pinilla-Gallego von der North Carolina State Universität.
„Breite und kurze Blüten – wie Schwarzäugige Rudbeckie und Sonnenhut – reduzieren das Überleben des Parasiten auf Blumen, aber gleichzeitig sammelt sich dort mehr Bienenkot. Bienen kommen daher mit größerer Wahrscheinlichkeit mit dem Parasiten in Kontakt und bekommen ihn auf diesen Art von Blüten“, ergänzt Professorin Rebecca Irwin von der North Carolina State Universität.
Die Identifizierung von Blütenmerkmalen und Blumenarten, die eine geringere Parasitenübertragungsrate auf Bienen aufweisen, könnte dazu führen, dass künftig Pflanzenmischungen bereitgestellt werden, die nicht nur geeignete Nahrungsressourcen für Bienen sind, sondern zugleich die Bienengesundheit fördern.
Faktoren wie oft und wie lange Bienen Blüten besuchen, das Verhalten von Bienen bei der Nahrungssuche und Umweltfaktoren, können schon in wenigen Pflanzengenerationen Auswirkungen auf die Entwicklung bestimmter Blütenmerkmale nehmen.