Eine aktuelle Studienveröffentlichung zeigt wie sich die bei Honigbienen häufigen Mikrosporidien Nosema ceranae und N. apis in Bienengemeinschaften des Mittelmeers verbreiten.

Die Bestäubung durch Insekten ist für die Erhaltung natürlicher Ökosysteme und landwirtschaftlich genutzter Systeme von entscheidender Bedeutung. Das Funktionieren der kostenfreien Ökosystemleistung wird durch den weltweiten Rückgang der Bestäuber bedroht. Ein wesentlicher Faktor ist die weltweite Verbreitung und interspezifische Übertragung von Krankheitserregern – vor allem durch Honigbienen.

Studien zur interspezifischen Übertragung von Krankheitserregern auf Gemeinschaftsebene sind rar. Dabei sind ihre Erkenntnisse jedoch entscheidend für die Entwicklung von Strategien zum Schutz von Bestäubern.

In einer aktuellen Studie haben Wissenschaftler die Prävalenz der zwei bei Honigbienen häufigen Mikrosporidien Nosema ceranae und N. apis in Bienengemeinschaften semiarider Mittelmeergebiete des Südostens der Iberischen Halbinsel analysiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich N. ceranae über die untersuchten Wildbienengemeinschaften verbreitet hat: Der Erreger wurde bei 36 Apoidea-Arten und damit 39 % der Probennahme nachgewiesen; erstmals bei neun Gattungen.
Die Prävalenz des Erregers zeigte kein phylogenetisches Signal, das auf eine Überfamilie des Erregers hindeutet oder dass Wildbienen nur als Vektoren von N. ceranae fungieren könnten.

N. apis wurde in einer Landhornbiene Eucera nachgewiesen, das zweite Mal, dass der Erreger durch molekulare Techniken in einem anderen Wirt als der Honigbiene nachgewiesen wurde.

Insgesamt zeigen die Studienergebnisse die Prävalenz von Mikrosporidien auf Gemeinschaftsebene bei Bienen im Mittelmeerraum und der Ausbreitungsfähigkeit von Nosema-Erregern.