Wissenschaftler und Imker tauschen Völker für bessere Bienen
Das Bee Research Laboratory des Agricultural Research Service (ARS) des U.S. Department of Agriculture's (USDA) ist mit der Imkerei Geezer Ridge Farm eine ungewöhnliche Zusammenarbeit eingegangen, die den Honigbienen beim Überleben helfen könnte.
„Normalerweise ist es in der Wissenschaft so, dass Forscher eine Studie abschließen und die Ergebnisse zur Anwendung an die Imker übergeben; danach starten sie mit neuen Experimenten für die nächste Studie usw.“, erläutert der Entomologe Jay Evans vom Bee Research Lab. Doch diesmal soll es anders sein und die Wissenschaftler untersuchen den Erfolg bei der Anwendung der wissenschaftlichen Ergebnisse auf der Geezer Ridge Farm in Hedgesville, West Virginia.
Für den letzten Winter kann sich das Ergebnis sehen lassen: Die Imker Cheryl und Ed Forney haben lediglich 4 Prozent ihrer Völker verloren, während der Landesdurchschnitt 44 Prozent betrug
„Wir glauben sehr an eine wissenschaftlich-fundierte Bienenhaltung. Es ist das Bee Research Lab – einige der talentiertesten Wissenschaftler mit den meisten Veröffentlichungen des Landes arbeiten hier – das hilft uns, unsere Völker so gesund wie jetzt zu halten. Auf Grundlage ihrer Informationen haben wir Managment-Strategien adaptiert und wir haben Bienen gezüchtet, die an das mittelatlantische Klima angepasst sind“, so Ed Forney.
Jetzt soll der Erfolg wissenschaftlich wiederholt werden. Dazu haben die Imker der Geezer Ridge Farm und das Bee Research Lab Völker getauscht. Vierzig USDA-Völker sind inzwischen in West Virginia angekommen, weitere 80 sollen folgen, um zu sehen, ob die Völker unter der Regie der Imker besser über den kommenden Winter kommen.
„Das ist die Gelegenheit, etwas zurückzugeben. Wir werden versuchen, die USDA-Bienenvölker genauso bestandserhaltend zu führen wie unsere Völker hier auf der Geezer Ridge Farm“, freut sich Ed Forney über die Neuankömmlinge.
Im Gegenzug sind 35 Bienenvölker der Imkerei zu den Wissenschaftlern gewechselt. Dort wollen die Forscher schauen, ob die Bienenvölker genetische Unterschiede gegenüber einer durchschnittlichen Honigbiene aufweisen. So wollen sie etwa ermitteln, ob das Erbgut der Bienen, die Führung der Völker durch die Imker oder beides zusammen zum den Anstieg der Überlebensrate der Bienen beigetragen hat. Drei Wissenschaftler werden insgesamt mit den Forschungen an den Völkern betraut sein, jeder auf seinem Spezialgebiet.