Ähnliche Gehirnaktivitäten bei Bienen und Menschen
Fällt kaum auf: Zwischen Bienen und Menschen gibt es Ähnlichkeiten. Foto: Colin Behrens/Pixabay, CC0
Eine aktuelle Studie zeigt Gemeinsamkeiten der Gehirne von Bienen und Menschen. Die Ähnlichkeiten zeigen sich bei den Gehirnaktivitäten. Honigbienen eignen sich daher gut für Forschungsarbeiten, die womöglich auf den Menschen übertragbar sind.
Die Forschungsarbeit ergab, dass so genannte Alpha-Oszillationen bei Bienen, die wellenförmige elektrische Aktivitäten in den Gehirnen erzeugen, ähnliche Eigenschaften besitzen wie in menschlichen Gehirnen.
„Da Alpha-Oszillationen mit Gehirnfunktionen verbunden sind, wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Bewusstsein, können Gehirne von Bienen neue Wege bieten, um zu verstehen, wie unser eigenes Gehirn funktioniert“, so Paul Szyszka von der Universität Otago. „Experimente am Menschen sind teuer, logistisch schwierig und zeitaufwändig. Darüber hinaus sind Aufzeichnungen einzelner identifizierter Neuronen im menschlichen Gehirn nicht möglich. Indem wir das Gehirn von Bienen untersuchen, können wir diese Einschränkungen überwinden und dieses Wissen auf die Erforschung und möglicherweise sogar auf die Behandlung des menschlichen Gehirns anwenden.“
Die Studie fand mit Honigbienen statt, die aus Bienenstöcken im Freien stammten. Im Labor wurden die Bienen mit Gerüchen stimuliert, wobei mikroskopische Elektroden ihre Gehirnaktivität aufzeichneten.
„Es ist faszinierend zu sehen, wie Bienen lernen können, Gerüche ähnlich wie Menschen mit Nahrung in Verbindung zu bringen. Was wir jetzt tun wollen, ist zu untersuchen, wie sich diese Alpha-Schwingungen in verschiedenen Situationen ändern“, erläutert Paul Szyszka. „Als Neuroethologe interessiert mich, wie sich die Alpha-Schwingungen der Bienen während des natürlichen Verhaltens ändern, zum Beispiel wenn eine Biene frisst oder schläft.“