Öko-Test-Magazin November: Mit schönen Grüßen von Monsanto
Öko-Test November 2016
Honig ist ein Spiegelbild der Natur, aus der er stammt. Und so stecken teilweise Glyphosat und Gentechnik aus dem Hause Monsanto mit im Glas, wie eine neue Untersuchung laut Öko-Test zeigt. Das gilt nicht nur für konventionelle, sondern auch für einige Bio-Produkte.
Die Heft-Macher wollten wissen, wie gut die Qualität von konventionellem und ökologischem Honig ist. So haben sie 20 Marken ins Labor geschickt. Richtig zufrieden war das Verbrauchermagazin mit den meisten Produkten nicht, auch einige Bio-Marken enttäuschten. So fand das von Öko-Test beauftragte Labor ausgerechnet in zwei Bio-Honigen Rückstände des Arzneimittels Amitraz. Es wird zur Bekämpfung der Varoa-Milbe eingesetzt, ist in der ökologischen Bienenhaltung aber verboten. In vier Produkten steckte Glyphosat, welches von der Weltgesundheitsorganisation WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wird. Das Monsanto-Spritzgift vernichtet zudem Unkraut, das für Bienen eine wichtige Nahrungsquelle darstellt. Außerdem analysierten die Tester in sechs Honigen das Insektizid Thiacloprid, das den Orientierungssinn der Bienen stört. Dazu kommen in sechs Gläsern erhöhte Mengen von Pyrrolizidinalkaloiden – das sind natürliche Gifte, die Pflanzen als Schutz vor Fraßfeinden bilden, die aber als leberschädigend und krebserregend gelten. In allen getesteten Marken, die Anteile von Honig aus Amerika enthalten, stecken ebenso gentechnisch veränderte Pollen von Soja oder Raps.
Aus welcher Region der Honig stammt, ist aber nicht immer erkenntlich, weil die Anbieter die Verbraucher darüber oft im Unklaren lassen: Auf der Verpackung sind dann Herkunftsangaben wie „Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern“ zu lesen.
Nichtsdestotrotz konnte das Magazin Öko-Test am Ende acht Produkte mit dem Testurteil „sehr gut“ oder „gut“ auszeichnen, darunter fünf Bio-Produkte. Das November-Heft 2016 gibt es seit dem 27. Oktober 2016 im Zeitschriftenhandel.