Vincent Dietemann

Agrarökologische Maßnahmen helfen Honigbienen beim Überwintern

Je monotoner landwirtschaftliche Produktionsflächen über die Jahrzehnte wurden, desto mehr hat auch die Bestäubervielfalt und -häufigkeit abgenommen. Landwirte haben durch finanzielle Anreize unterschiedliche Maßnahmen ergriffen, mehr Blütenressourcen bereitzustellen. Dazu zählen die Verfügbarkeit ungemähter Blühstreifen, ein späteres Mähen und der Verzicht auf die Nutzung von Aufbereitern.

Junge Bienen beschleunigen das Altern Älterer

Honigbienen-Völker sind komplexe Gesellschaften, in denen die Arbeit nicht zentral verteilt wird. Wie genau diese Arbeitsaufteilung erfolgt, ist noch immer kaum nachvollziehbar. Schweizer Forschung haben entdeckt, dass junge Bienen diesen Prozess beeinflussen. Sie veranlassen die älteren Bienen dazu, Aufgaben außerhalb des Nestes zu übernehmen, und reduzieren so drastisch deren Lebenserwartung.

Wert der Bienenbestäubung in der Schweiz

Forscher untersuchten die Bedeutung der Bestäubungsleistung von Honig- und Wildbienen für die Schweiz. Dabei zeigte sich, dass, zusätzlich zu den Obst- und Beerenflächen auf 14 % der Ackerfläche bestäubungsabhängige Kulturen angebaut werden. Nicht überall stehen dafür genügend Honigbienen zur Bestäubung zur Verfügung, obwohl die Abdeckung im landesweiten Durchschnitt relativ gut ist. Angesichts dieser bedeutenden Zahlen für die Landwirtschaft ist Bienen- und Wildbienenschutz gefragt.

Altruistischer Suizid als Erfolgskonzept bei Bienen

Völker der Östlichen Honigbiene überleben einen Befall mit der parasitären Varroamilbe, der für Völker der Westlichen Honigbiene tödlich endet. Ein internationales Forschungsteam hat entdeckt, dass ein Großteil der befallenen Larven der Östlichen Honigbiene stirbt, worauf die Kolonie die abgestorbenen Larven entfernt – zusammen mit ihren Parasiten. Insofern ermöglichen schwache Bienen das Überleben des Bienenvolkes: Sie verhindern die Vermehrung des Parasiten.