Stickstoffeinträge verringern Artenreichtum

  • Veröffentlicht am: 12.03.2020

Je weniger der Mensch eingreift, desto höher die Artenvielfalt. Foto: Simon Matzinger/Unsplash, CC0

Eine zunehmende Anzahl Studien zeigt einen negativen Zusammenhang zwischen dem Artenreichtum von Bienen und der Vereinfachung von Agrarlandschaften auf, sprich: Monokulturen sorgen für eine Verarmung der Bienenvielfalt. Wissenschaftler sind in einer Studie jetzt aber noch weiter gegangen und haben die Rolle der Landnutzungsintensität untersucht.

Als Indikator für die Intensität einer Agrarlandschaft wurde der menschliche Stickstoffeintrag herangezogen. Erfasst wurde auch der Anteil natürlicher und naturnaher Lebensräume als Maß für die Komplexität der Landschaft und ermittelt wurden die Bienen-Arten und das Auftreten seltener Arten.

Insgesamt wurden Daten aus 282 Graslandschaften aus fünf Ländern zusammengetragen, die die gesamte Vielfalt von Landschaften mit geringer Nutzungsintensität ohne jede Zuführung von Stickstoff bis zu Standorten mit hohem Eintrag (> 400 kg N/ha/Jahr) abdecken.

Negative Auswirkungen einer zunehmenden Landnutzungsintensität auf regionaler Ebene auf den gesamten Artenreichtum der Bienen und die dominierenden Arten waren an allen Orten in Europa nachweisbar, nicht aber für die Komplexität der Landschaft.
Im Gegensatz dazu war die Anzahl seltener Bienenarten nicht signifikant mit der zunehmenden Landnutzungsintensität verbunden.

Graslandschaften ohne Stickstoffeintrag wiesen einen höheren Bienenreichtum und einen höheren Anteil seltener Arten auf als Standorte mit hohem Stickstoffeintrag (> 125 kg N/ha/Jahr): Naturnahe Graslandschaften, in denen kein Stickstoff angewendet wurde, weisen mehr als doppelt so viele Arten und einen dreifach höheren Anteil einzigartiger Arten im Vergleich zu Graslandschaften mit hohem Stickstoffeintrag auf.

Darüber hinaus zeigt die negative Beziehung zwischen Landnutzungsintensität und Artenreichtum dominanter Besucher der Nutzpflanzen, dass auch häufig vorkommende Arten Schwierigkeiten haben, in hochintensiv bewirtschafteten Graslandschaften zu bestehen, was dazu führen kann, dass am Ende stark reduzierte Artenpools in hochintensiven Anbausystemen verbleiben.

Die Ergebnisse unterstreichen daher die Bedeutung der Erhaltung von Grasland, das nur eine geringe Landnutzungsintensität aufweist, wenn die Bienenvielfalt gefördert werden soll.

Die Studie ist in vollem Umfang frei zugänglich (Open Access).
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