Bestäubung von Nutzpflanzen

Eine Studie zeigt, dass Ernterückgänge weltweit durch eine Erhöhung der Anzahl an Bestäubern vermieden werden könnten.
Eine Studie zeigt, dass Ernterückgänge weltweit durch eine Erhöhung der Anzahl an Bestäubern vermieden werden könnten.
Die üppige Blumenpracht einer Wiese benötigt eine ganze Phalanx Bienen, um sie zu bestäuben. Die notwendige Artenvielfalt geht dabei weit über Honigbienen und Hummeln hinaus. Eine aktuelle Studienarbeit zeigt, dass seltenere Bienenarten erheblich bedeutender für ein gesundes Ökosystem sind, als zuvor bekannt.
Die Besuche von Wildbienen an den Blüten von Wassermelonen sind auf landwirtschaftlichen Betrieben in New Jersey und Pennsylvania zwischen 2005 und 2012 um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Aufgrund des starken Rückgangs der Besuche durch Wildbienen ging der Gesamtbesuch von Bienen auf den Nutzpflanzen und die geschätzte Bestäubung der Nutzpflanzen zwischen 2005 und 2012 um mehr als ein Drittel zurück, trotz in etwa gleichbleibender Besuchsraten bewirtschafteter Honigbienen. Ein Bienenrückgang in landwirtschaftlichen Systemen wird sich auf Ernteerträge auswirken, denn Wildbienen steigern die Produktion vieler Nutzpflanzen weltweit.
Wildbienen sind unverzichtbare Bestäuber, die sowohl die landwirtschaftliche Produktivität als auch die Vielfalt von Wildpflanzen weltweit unterstützen. Die Zahl ihrer Arten ist jedoch stark rückläufig, wozu viele Faktoren beitragen. Eine neue Studie weist darauf hin, dass die Auswirkungen des Faktors Urbanisierung womöglich unterschätzt wurden.
Der Rückgang der Artenvielfalt trifft insbesondere Arten, die auf Lebensräume in Wäldern angewiesen sind. Sie gehören aufgrund des weit verbreiteten Rückgangs von Wäldern zu den am stärksten gefährdeten Arten - weltweit. Der Verlust von Wäldern schadet auch Bienen, die auf Wälder angewiesen sind, doch sogar junge Wälder sind eine wertvolle Ressource für ihren Erhalt und sie nutzen sogar den Habitat-Generalisten.
Bei zahlreichen Wildbienen besuchen Weibchen und Männchen sehr unterschiedliche Blütenpflanzen als Nahrungsquelle, was für potenzielle Erhaltungsbemühungen wichtig zu wissen ist.
Von Menschen gemachte – so genannte anthropogene – Landschaften gehen mit einem Verlust an Artenvielfalt und großen Veränderungen in der Artenzusammensetzung und deren -eigenschaften einher. Bei diesen Veränderungsprozessen gibt es Gewinner und Verlierer auch bei künftigen globalen Veränderungen. Interessant dabei ist, auf welche Umweltvariablen einer Nutzungsänderung von Land einzelne Arten reagieren.