Wildbienen haben größeren Flächenbedarf

Die bisherigen Empfehlungen für Wildbienenlebensräume entsprechen nicht den Anforderungen dieser wichtigen Bestäuber.
Die bisherigen Empfehlungen für Wildbienenlebensräume entsprechen nicht den Anforderungen dieser wichtigen Bestäuber.
Fungizide besitzen einen Anteil von mehr als 35 % am globalen Pestizidmarkt. Sie werden üblicherweise während der Blüte angewendet, wenn diese mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von Bienen aufgesucht werden. Es ist weitgehend unbekannt, wie Fungizide in der Umwelt gegenüber Bienen wirken.
Städte wachsen und die Versiegelung nimmt zu. Schon ohne den Flächenfraß finden viele Bienenarten in Städten eine alternative Heimstatt – Hummeln, Solitärbienen, Schwebfliegen und Honigbienen dank immer mehr hipper Imker ohnehin.
Die Studienarbeit zu den Auswirkungen von Imidacloprid auf eine bodennistende Kürbisbiene im Feld zeigte, dass sie 85 Prozent weniger Nester gruben, weniger Pollen von Kulturpflanzen sammelten und 89 Prozent weniger Nachkommen hervorbrachten als nicht belastete Bienen.
Zur Bekämpfung der parasitären Varroa-Milbe bei Honigbienen gelangen vielfach Akarizide zum Einsatz. Sie können aber auch die Bienen selbst negativ beeinflussen. Wissenschaftler haben untersucht, inwieweit die verwendeten Akarizide sich auf das Hygiene- und Sammelverhalten von Honigbienen im Falle einer Behandlung auswirken.
In landwirtschaftlichen Massenkulturen sind Honigbienen wichtige Bestäuber. Im Schnitt sterben in Nordamerika mehr als ein Viertel der Völker jeden Winter. Zur besseren Diagnose der Bienengesundheit soll im Rahmen eines Forschungsprojekts ein neues Diagnosetool entwickelt werden. 10 Millionen C$ fließen in die Entwicklung.
Honigbienen, die regelmäßig niedrigen Dosen des Neonicotinoids Clothianidin ausgesetzt sind, zeigen nach einer kanadischen Studie eine verminderte Fähigkeit, sich durch Eigenpflege gegen die Varroa-Milbe zu behaupten.
Vorschriften für Pestizide zum Schutz von Honigbienen berücksichtigen nicht die potenziellen Gesundheitsgefahren, die von Agrochemikalien für die gesamte Artenvielfalt der Bienenarten ausgehen. Dabei sind sie die wichtigeren Bestäuber für Nahrungs- und Wildpflanzen, so gleich drei neue internationale Studien.
In Großbritannien ist man der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen Honigbienen auf Hummeln in einer Heidelandschaft haben. Die Untersuchungen fanden in den Sommermonaten statt und berücksichtigten trockene und feuchte Heide-Landschaften gleichermaßen.
Die meisten Tiere der Arktis übernehmen auch Bestäubungsleistungen während der kurzen Blütesaison. Dennoch fehlt es in den arbeitsreichsten Wochen an Bestäubungsleistungen. Einen Großteil der Arbeit übernehmen Fliegen, doch auch sie sind in der Anzahl rückläufig.
Wissenschaftler haben in einem Außenbereich ein 880 m² großes Versuchsfeld angelegt, innerhalb dessen Hummeln Bombus terrestris auf ihren Sammelflügeln genau beobachtet wurden. Im Interesse der Forscher stand dabei die Routenfindung zu den Futterpflanzen ebenso wie die Interaktion mit anderen Arbeiterinnen. Für ihre Beobachtung wurden zehn künstliche Blumen als Futterstellen eingerichtet, ebenso Überwachungskameras direkt an den Futterstellen.
Hummelköniginnen haben es in der Natur ohnehin schon schwer genug, das Überleben ihrer Art zu sichern. Sie müssen dazu im Laufe ihres einjährigen Lebens eine Reihe von Hindernissen bewältigen: Bei der Überwinterung verlieren sie fast ihre gesamten Fettreserven, werden von Parasiten und Räubern bedroht. Darüber hinaus machen ihnen schlechtes Wetter und mangelnde Nahrungsressourcen zu schaffen. Der Erfolg, ein Hummelvolk aufzubauen, geht noch deutlich zurück, wenn eine Königin durch das Neonicotinoid Thiamethoxam belastet wurde.