Panorama

Aktuelle Nachrichten und Informationen zu Honigbienen, Hummeln und weiteren Wildbienen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der ganzen übrigen Welt.

Belegstellenschutzgesetz in Sachsen

Der Umweltausschuss des Sächsischen Landtages hat jüngst Experten zu einem neuen Gesetzentwurf der Staatsregierung für ein Belegstellenschutzgesetz angehört.
Mit diesem Gesetz sollen erstmals Belegstellen für Honigbienen in Sachsen eingeführt werden, um deren Reinzucht in einem dafür extra ausgewiesenen Gebiet zu ermöglichen. Wie die CDU-Fraktion im Landtag wenig fachkundig in ihrer Pressemitteilung schreibt, sollen „mit diesen Schutzräumen die Einschleppung von Krankheiten und Schadorganismen über andere, nicht an der Zucht beteiligte Bienenvölker, künftig verhindert werden.“

Sonderausschuss zu Pestiziden im EU-Parlament

Im EU-Parlament wurde ein Sonderausschuss gebildet. Er ist eine Reaktion auf die Bedenken hinsichtlich der Risikobewertung von Glyphosat. Er soll potenzielle Fehlschläge und Interessenkonflikte beleuchten.
In einer Entschließung, die im Oktober angenommen wurde, stellte das Parlament fest, dass die Freigabe der so genannten „Monsanto-Papiere“ Zweifel an der Glaubwürdigkeit einiger Studien aufkommen lässt, die bei der Sicherheitsbewertung von Glyphosat in der EU verwendet werden, so die Abgeordneten des EU-Parlaments.

Blühende Gärten für den Bienenschutz

Die Baumarktkette Toom hat vom 26. Februar bis 3. März gemeinsam mit dem Naturefund e. V. und der Lebenshilfe das Projekt „Blühende Gärten“ im Rahmen seiner bundesweiten Nachhaltigkeitswoche gestartet. In 20 Kindertageseinrichtungen und anderen Einrichtungen der Lebenshilfe werden deutschlandweit kleine Gartenflächen nach der Pflanzmethode „Dynamischer Agroforst“ in bienen- und insektenfreundliche Gemüse-, Kräuter- und Obstgärten verwandelt.

Platzverweis für Bienengifte gefordert

Das Umweltinstitut hat eine E-Mail-Aktion gestartet, mit deren Hilfe die in Deutschland verantwortlichen Politiker – die kommissarische Umweltministerin Barbara Hendricks und der Bauern- und Glyphosatminister Christian Schmidt – dazu bewegt werden sollen, Freilandverbote für die Neonicotinoide Thiamethoxam, Imidacloprid und Clothianidin auf EU-Ebene auszusprechen und gegen die Wiederzulassung von Thiacloprid, Acetamiprid und Thiamethoxam zu stimmen.

Verbot von Neonicotinoiden zum Schutz der Bienen gefordert

Am 22. März besitzen die EU-Mitgliedstaaten die historische Gelegenheit, das dringend notwendige Verbot der drei bienengefährlichsten Insektizide aus der Gruppe der Neonicotinoide zu beschließen. Grundlage ist eine Risikobewertung der EFSA, die inakzeptable Risiken für Insekten identifiziert hat, sodass die EU-Kommission nun ein Verbot sämtlicher Freilandanwendungen vorschlägt.
Um den Druck auf die österreichische Bundesregierung zu erhöhen, hat die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 eine Online-Petition gestartet.

Lidl startet bundesweites Bienenschutz- und Artenvielfaltprogramm

Nach Aldi lässt der nächste Discounter nicht lange auf sich warten. Am Logistikzentrum in Speyer hat Lidl Deutschland das Projekt „Lidl-Lebensräume“ für mehr Bienenwohl und Schutz der Artenvielfalt vorgestellt. Auftakt war der Spatenstich für eine 3.000 Quadratmeter große Blühwiese und der Aufbau eines XXL-Insektenhotels gemeinsam mit der Landesanstalt für Bienenkunde und dem Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie an der Universität Hohenheim.

Nachhaltige Blumen und Pflanzen bei Aldi

Die Lebensmittelhändler Aldi Nord und Aldi Süd haben eine Blumen- und Pflanzen-Einkaufspolitik veröffentlicht. Damit erweitern die Discounter ihr Nachhaltigkeitsengagement und setzen sich dafür ein, dass alle Schnittblumen und Topfpflanzen aus nachhaltiger Erzeugung stammen. Dies gilt für sämtliche Pflanzen in den Filialen und für das Online-Angebot von „Aldi Blumen“. Der Schutz von Bienen spielt dabei explizit eine besondere Rolle.

Porsche erntet Honig

Honigbienen haben in diesem Jahr ihre erste Saison bei Porsche in Leipzig beendet. Das Ergebnis sind rund 400 Kilogramm Lindenblütenhonig. Im Mai dieses Jahres hatte der sächsische Porsche-Standort 25 Bienenvölker im werkseigenen Offroad-Gelände angesiedelt. Unter dem Namen „Turbienchen“ ist der Honig im Shop des Kundenzentrums von Porsche Leipzig zu erwerben.

Mönchengladbach soll erblühen

Die Stadt Mönchengladbach soll bunter werden, zumindest in den Sommermonaten. Dazu startet die Stadt im kommenden Jahr eine ökologische Initiative, bei der an bestimmten Orten im Stadtgebiet Wildblumen und Wildkräuter eingesät werden. In einer ersten Pilotphase sollen auf einer Gesamtfläche von 2.500 Quadratmetern auf einem Grundstück im Nordpark und auf dem Mittelstreifen der B 230, der vom Rheydter Hauptbahnhof bis zur Mülgaustraße führt, bunt blühende Stauden eingebracht werden.

Honig mit 1080-Gift in Neuseeland?

In Australien und Neuseeland wird das so genannte Gift „1080 Poison“ seit Jahrzehnten gegen eingeschleppte Säugetiere eingesetzt. In West-Australien werden über Quadratkilometer großen Gebieten etwa präparierte Giftköder für Füchse regelmäßig aus Flugzeugen abgeworfen, um den Druck von einheimische Beuteltieren zu nehmen. In Neuseeland stehen Opossums und Ratten im Mittelpunkt der Bekämpfungsmaßnahmen aus der Luft.

Deutsches „Ja“ bei Glyphosat-Zustimmung

Ohne die deutsche Stimme wäre die EU-Bewilligung für den Unkrautvernichter Glyphosat ein weiteres Mal gescheitert. Und die kam für die Öffentlichkeit und den Koalitionspartner SPD völlig überraschend, denn Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt von der CSU hat gegen den ausdrücklichen Willen des Bundesumweltministeriums in Brüssel die Wiederzulassung des hoch umstrittenen Pestizids Glyphosat durchgesetzt.

Bundesrat will Bienensterben aufhalten

Der Bundesrat sorgt sich um den dramatischen Rückgang der Bienen und bestäubenden Insekten. Nach aktuellen Studien ist deren Anzahl zwischen 1989 und 2015 um 75 Prozent zurückgegangen. Mit einer am 24. November 2017 gefassten Entschließung möchte der Bundesrat daher darauf hinwirken, dass sich das Nahrungsangebot für Bienen und andere bestäubende Insekten auf brachliegenden landwirtschaftlichen Flächen verbessert. Hierzu sollen auf ökologischen Vorrangflächen vermehrt pollen- und nektarliefernde Blühpflanzen ausgesät werden – auch in der Schonzeit bis zum 15. Mai eines jeden Jahres, zum Beispiel im Anschluss an die Rapsblüte.

Kirschessigfliege ohne bienengefährliche Mittel bekämpfen

Hat sie eine Fläche befallen, drohen Total-Ernteausfälle: Die Kirschessigfliege macht Landwirten und Winzern das Leben schwer. Aufgrund des Klimawandels breitet sich die aus Asien eingeschleppte Fliege auch in Deutschland immer weiter aus. Umweltschonend kann sie bisher nicht bekämpft werden. Bestehende Mittel sind entweder nicht wirksam oder töten zu viele andere Insekten, insbesondere Bienen.

Mit der Pseudobox gegen die Varroa-Milbe

Den UNIKAT-Ideenwettbewerb der Universität Kassel gewann eine natürliche Methode zur Bekämpfung der Varroa-Milbe. Sven Leygraf, Student der Ökologischen Agrarwissenschaften, hat mit seiner Idee „Die Pseudobox“ die Auszeichnung für die beste Idee erhalten. Auf der Abschlussveranstaltung Anfang Oktober erhielt er den ersten Preis überreicht, zusammen mit einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro.

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