Panorama

Aktuelle Nachrichten und Informationen zu Honigbienen, Hummeln und weiteren Wildbienen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der ganzen übrigen Welt.

Trotz fachlicher Mängel das Herz am richtigen Fleck

Der US-Nahrungsmittelkonzern General Mills hat eine Werbeaktion zugunsten von Bienen lanciert, die jedoch nicht auf ungeteilte Zustimmung stößt, sondern ganz im Gegenteil erstaunlich kontrovers diskutiert wird. Verteilt wurden im Rahmen der Werbeaktion Saatgut-Päckchen für den eigenen Garten. Gegenstand der Debatten ist, ob das Saatgut invasive oder genmanipulierte Arten enthält.

Internationale Bienenkonferenz

Die 1. Internationale Bienenkonferenz fand auf Einladung des Bundesministeriums für Landwirtschaft und des Deutschen Imkerbundes in Berlin statt - am 28. und 29. März. Experten aus Politik, Wissenschaft und Landwirtschaft sowie Imker und Vertreter internationaler Organisationen diskutierten darüber, wie man Bienen wirksam schützen kann.

Bienen-Patenschaft zum Valentinstag

Die Wiener Volkshochschule Hietzing hat nicht nur Bienen auf dem Dach und produziert eigenen Honig, sie vermittelt auch das notwendige Wissen, um einen Bienenstock im Garten aufzustellen.
Für den Valentinstag 2017 hat sich die Volkshochschule eine besondere Aktion überlegt: Alle, die keine Blumen, Parfums oder Schokolade schenken wollen, können die Herzensdame zur Bienenkönigin krönen.

26. Apisticus-Tag in Münster

Für den 26. Apisticus-Tag wurde das Schwerpunktthema „Biene & Mensch“ gewählt. Er findet am 11. und 12. Februar 2017 in Münster statt. Die Tagung beginnt am Samstag um 13 Uhr mit der Eröffnung, den Grußworten und einem Festakt, bei dem der Apisticus des Jahres verliehen wird. Am Sonntag startet die Veranstaltung um 10 Uhr. Die Veranstalter erwarten an beiden Tagen mehr als 3.500 Besucher in der Backhalle der Speicherstadt in Münster-Coerde.

Greenpeace protestiert mit toten Bienen und Hummeln vor Bayer-Niederlassung

Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben in Österreich mit hunderten toter Hummeln und Bienen vor der Österreich-Zentrale von Bayer protestiert. Mit weißen Schutzanzügen bekleidet wollten sie so ein Zeichen gegen den Verkauf von Pestiziden setzen, die für Blütenbesucher giftig sind. Die vom deutschen Konzern hergestellten Wirkstoffe Imidacloprid und Clothianidin stellen nachweislich ein hohes Risiko für Bienen, Hummeln und Wildbienen dar. Greenpeace fordert Bayer daher auf, die tödlichen Wirkstoffe umgehend vom österreichischen Markt zu nehmen.

Kauf von Mittelwänden ist Vertrauenssache

Vor allem viele Hobby-Imker besitzen keinen eigenen Wachskreislauf und kaufen entweder regelmäßig Mittelwände im Fachhandel oder auf Handelsplattformen im Internet zu. Andere tauschen den von ihren Bienen gewonnenen Wachs gegen fertige Mittelwände ein. Da es in Deutschland für Bienenwachs keine gesetzlichen Grenzwerte gibt, ist allen Parteien ein Interpretationsspielraum gegeben und der lädt mitunter auch zum Schummeln ein. Berichte von Wachsfälschungen machen immer wieder die Runde.

Wildbienen für mehr Blaubeeren

In der Region Côte-Nord in der kanadischen Provinz Québec gibt es noch ein großes Potenzial für den Anbau von Blaubeeren. Was fehlt, sind allerdings Bienen zur Bestäubung. Inzwischen weiß man aus einer anderen Studie, die in Nordamerika durchgeführt wurde, dass Honigbienen für die Bestäubung nur bedingt geeignet sind, da sie die Blüten der Blaubeeren tendenziell meiden.

Bienentagung zum Insektenschutz

Die Bestäubungsleistung von Bienen und anderen Insekten ist für die Landwirtschaft unverzichtbar, doch nimmt ihre Leistung ab. Gefährdet sind nicht nur die Honigbienen, sondern vor allem auch Wildbienenarten. Verschiedene Einflussfaktoren wie Auswirkungen intensiver Landwirtschaft, Unter- und Fehlernährung, Viren oder der Verlust natürlicher Lebensräume spielen eine Rolle.

Wildbiene des Jahres 2017 ist die Knautien-Sandbiene

Die Knautien-Sandbiene verdeutlicht stellvertretend für alle Wildbienen, wie problematisch heute die Lebensumstände für Insekten sind, die auf bunt blühende Wildkräuter angewiesen sind. Durch fortschreitenden Umbruch der Wiesen in Ackerland, die starke Düngung und häufige Mahd der noch verbliebenen Wiesen, oftmals ohne Abräumen des Mähguts, ist die Wiesen-Knautie zurückgedrängt worden.

Bayer beugt sich: Neonicotinoide sind doch keine Vitamin-Dosis

Bayer CropScience ist als Teil der Bayer AG einer der weltweit größten Agrochemie-Konzerne. Vor Kurzem hat der Konzern einer Vereinbarung zugestimmt, 75.000 US-Dollar zu zahlen und seine Werbepraktiken zu ändern. Auslöser waren falsche werbliche Behauptungen, bei denen potenzielle Risiken beworbener Pestizide gegenüber Bienen und der Umwelt falsch dargestellt wurden, so die Generalstaatsanwältin Maura Healey des US-Bundesstaates Massachusetts.

Berlin wird pestizidfreie Kommune

Die Koalitionsvereinbarung der neuen Berliner Regierung namens „Berlin gemeinsam gestalten. Solidarisch. Nachhaltig. Weltoffen“ zwischen SPD, Die Linke und Bündnis 90/ Die Grünen für die Legislaturperiode 2016 bis 2021 sieht in Kapitel III „Ein bürgernahes und lebenswertes Berlin“ vor. Darin setzt sich die neue Berliner Regierung auch für die Bestäuber und gegen die Agrochemie ein.

Kanada überprüft Zulassung von Imidacloprid

Bevor Pestizide in Kanada in den Handel gelangen dürfen, benötigen sie eine Zulassung der Health Canada’s Pest Management Regulatory Agency (PMRA). Die Zulassung wird in regelmäßigen Abständen überprüft; soweit Hinweise auf neue wissenschaftliche Daten vorliegen, kann der Zeitpunkt für eine neuerliche Überprüfung vorgezogen werden. Das ist nun im Fall von Imidacloprid geschehen.

Imker fordern Verbote von Neonicotinoiden und Lenkungsabgabe für Pestizide

Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft aber auch auf öffentlichen Flächen oder in Privatgärten hat verschiedene negative Auswirkungen auf die Umwelt. Um dieses Risiko zu minimieren, hat der Bund im Sommer einen Aktionsplan vorgestellt und betroffene Kreise zur Stellungnahme eingeladen. Auch die eidgenössischen Imkerinnen und Imker haben sich dazu über ihre Dachorganisation Apisuisse geäußert. Ihre Stellungnahme bezieht sich zwar primär auf die Honigbienen. Wildbienen und andere für die Blütenbestäubung wichtige Insekten wie beispielsweise Schmetterlinge profitieren aber ebenso von den vorgeschlagenen Maßnahmen.

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