Panorama

Aktuelle Nachrichten und Informationen zu Honigbienen, Hummeln und weiteren Wildbienen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der ganzen übrigen Welt.

Bienen und Honig bei Hermes

Mal keine Paketbienen beim Versandunternehmen, sondern ganze Völker auf dem Dach. Beim Logistikzentrum von Hermes Fulfilment in Ohrdruf (Thüringen) haben Bienenvölker seit 2015 ein neues Zuhause gefunden. Ersten Honig gab es dann im Herbst. Am Standort Haldensleben (Sachsen-Anhalt) setzt man schon ein Jahr länger auf Honigbienen und hat sich dieses Jahr über eine besonders große Ernte gefreut.

Europäische Faulbrut bei Bienen erstmals im australischen Northern Territory

Zum ersten Mal ist die Europäische Faulbrut im australischen Northern Territory aufgetreten. Betroffen sind sechs Völker in der Ortschaft Katherine. Einige der betroffenen Völker wurden vernichtet, einige saniert. Der zuständige Veterinär verfällt deshalb aber nicht in Panik, da die Europäische Faulbrut in anderen Gegenden Australiens durchaus auftritt und dort insgesamt gut in den Griff zu bekommen ist. Insbesondere die Hygiene bei den Imkern selbst sei ein wesentlicher Punkt, um die Verbreitung der Krankheit zu unterbinden.

Alarmstufe Rot – Wissenschaftler fordern Sofortmaßnahmen gegen Artenschwund

Der extreme Rückgänge bei Insekten, insbesondere bei Wildbienen, führte zu einer Resolution von 77 Forschern an die Bundesumweltministerin. Ganze Landstriche ohne bestäubende Insekten – in China schon heute Wirklichkeit. Dort müssen Bäume und Pflanzen bereits von Hand bestäubt werden, und in wenigen Jahren könnte es auch in Deutschland so weit sein.

Honig mit zu viel Glyphosat

Das ist neu in Deutschland: Das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung des Landes Brandenburg warnt zur Vorsicht bei der Anwendung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel, denn bei Untersuchung einer Honigprobe aus 2015 sind erhebliche Überschreitungen der Rückstandshöchstmenge von Glyphosat festgestellt worden.

Abend-Vortrag Bienen-Kommunikation in Hannover

Bienen fungieren nicht nur als Sinnbilder sozialer Organisation und staatenbildender Gemeinschaften. Seit dem 20. Jahrhundert sind sie auch als tanzend kommunizierende Insekten erforscht. Kate Rigby untersucht in ihrem englischsprachigen Vortrag „Bee Speaking and Ecopoetics in the Anthropocene“ Texte über und Texte von Bienen und führt in die noch jungen Forschungsbereiche der Biosemiotik und Ökopoetik ein.

Bienenwiese in Steyr als Vorzeigeprojekt

Mit der österreichweit ersten Greenpeace-Bienenwiese bietet Steyr einen einzigartigen Lebensraum für die zunehmend bedrohten Wildbienen. Das 1.500 Quadratmeter große Bienenparadies wurde für die Wachstumssaison nach dem Winter vorbereitet, mit tatkräftiger Unterstützung von Lokal-Politikerinnen und -Politikern aus der oberösterreichischen Stadt. Die Gemeinderäte bewiesen durch ihren Besuch, dass ihnen die Rettung der Bienen ein tatsächliches Anliegen ist.

Ein bisschen Schutz vor Neonicotinoiden

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat eine Verordnung unterzeichnet, mit der er den Bienenschutz weiter stärkt: Bienen werden dadurch dauerhaft vor Neonicotinoid-haltigem Staub geschützt, der bei der Aussaat von mit Neonicotinoiden behandeltem Wintergetreide entstehen kann. Die Verordnung entspricht der Eilverordnung des Ministers aus dem Sommer 2015 und verschärft die EU-Regeln langfristig.

ZDF-Magazin „Terra Xpress“ über Wildbestäuber

Honigbienen und wildlebende Bestäuber sind unverzichtbar, aber ihr Bestand ist bedroht. 70 Prozent der weltweit meistgehandelten Nahrungspflanzen und 35 Prozent der globalen Nahrungsmittelproduktion sind auf Bestäubung angewiesen. Der erste Bericht des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) hat Anfang 2016 die Bedrohung der Wildbestäuber dokumentiert. „Terra Xpress“ widmet den Wildbestäubern mit „Bienen-Zoff und dicke Brummer“ am Sonntag, 3. Juli 2016, 18.30 Uhr, im ZDF eine eigene Sendung.

Mehr Bürokratie für die Bienen?

Die Bundesregierung hat ein neues Institut gegründet. Nach einem Bundessortenamt für Ordnung in der Natur gibt es nun auch ein Institut für Bienenschutz. Es soll dazu beitragen, die Lebensgrundlagen von Bienen zu sichern, indem dort frühzeitig Risiken erkannt und Strategien zum Schutz von Bienen entwickelt werden. Eigentlich eine Aufgabe der Politik, die Lebensgrundlagen von Biene und Mensch zu schützen.

Bienen machen Kunst

„The Hive“ in der britischen Parkanlage Kew Gardens ist ein Kunstwerk, das durch den in Großbritannien lebenden Künstler Wolfgang Buttress geschaffen wurde und das Herz des britischen Pavillons der Weltausstellung Expo 2015 in Mailand war.

Bienenfreundliche Gartenpflanzen mit Neonicotinoiden belastet

Der bekannte Buchautor und Wissenschaftler Dave Goulson hat ein Crowdfunding-Projekt gestartet, um abzuklären, welche als bienenfreundlich gekennzeichnete Pflanzen in Gartencentern und Baumärkten das Label wirklich verdienen. Ziel soll sein, dass künftig nur noch bienenfreundliche Pflanzen als solche verkauft werden, die es auch wirklich sind. Der Hintergrund ist ziemlich simpel: Der Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft ist (inzwischen) stark reglementiert, der bei Grünpflanzen für den heimischen Garten ist dem gegenüber nicht überwacht. Damit die Pflanzen für den Verkauf besonders gut aussehen, werden sie mit reichlich Neonicotinoiden behandelt wie eine Untersuchung von Greenpeace International in Europa gezeigt hat, die bereits 2014 unter dem Titel „Giftiger Garten Eden“ publiziert wurde. Großbritannien spielte dabei allerdings keine Rolle.

Die wundervolle Welt der Wildbienen

Im Jahr 2014 hat der Fotograf Clay Bolt damit begonnen, Bienen in seinem Garten aufzunehmen, nachdem er vom Bienensterben gelesen hatte. Schnell musste er feststellen, dass das, was er vor die Linse bekommen hatte, gar keine Honigbienen waren, von denen überall geschrieben wurde. Statt der aus Europa eingeführten Honigbienen hatte er einige der 4.000 in Nordamerika endemischen Wildbienenarten fotografiert.

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