Rapid Prototyping mit Honigbienen
Ob Honigbienen auch nach Vorlage bauen, dem ist Christina Mayr im Rahmen ihres Studiums an der Hochschule Coburg nachgegangen. Auslöser war der Stundenplan – als Rapid Prototyping anstand.
Ob Honigbienen auch nach Vorlage bauen, dem ist Christina Mayr im Rahmen ihres Studiums an der Hochschule Coburg nachgegangen. Auslöser war der Stundenplan – als Rapid Prototyping anstand.
Die Bestäubungsleistung von Bienen und anderen Insekten ist für die Landwirtschaft unverzichtbar, doch nimmt ihre Leistung ab. Gefährdet sind nicht nur die Honigbienen, sondern vor allem auch Wildbienenarten. Verschiedene Einflussfaktoren wie Auswirkungen intensiver Landwirtschaft, Unter- und Fehlernährung, Viren oder der Verlust natürlicher Lebensräume spielen eine Rolle.
Essenzielle Biodiversitätsvariablen (EBVs) können dabei helfen, den Artenschwund zu stoppen. Was sie sind, erklärt jetzt ein internationales Forscherteam anhand einer Analogie: Wie sich der Kurs einer Aktie aus Angebot und Nachfrage ergibt und wie aus den Kursen aller einzelner Aktien der Index einer Börse berechnet wird, so entstehen aus den Daten der Naturbeobachtungen die Biodiversitätsvariablen. Aus ihnen können Indizes berechnet werden, die für politische Entscheidungen ausschlaggebend sind. Die Wissenschaftler wollen damit verdeutlichen, wie wichtig EBVs für den Erhalt der Biodiversität sind und wo globale Wissenslücken den Erhalt der Artenvielfalt erschweren.
Die Knautien-Sandbiene verdeutlicht stellvertretend für alle Wildbienen, wie problematisch heute die Lebensumstände für Insekten sind, die auf bunt blühende Wildkräuter angewiesen sind. Durch fortschreitenden Umbruch der Wiesen in Ackerland, die starke Düngung und häufige Mahd der noch verbliebenen Wiesen, oftmals ohne Abräumen des Mähguts, ist die Wiesen-Knautie zurückgedrängt worden.
Das ist neu in Deutschland: Das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung des Landes Brandenburg warnt zur Vorsicht bei der Anwendung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel, denn bei Untersuchung einer Honigprobe aus 2015 sind erhebliche Überschreitungen der Rückstandshöchstmenge von Glyphosat festgestellt worden.
Die Autorin Jessica Bossems arbeitet am Institut für Sinnesökologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und erforscht das visuelle System von Bienen. Dort hat sie im Rahmen ihrer Arbeit ein völlig neues Verfahren zum Prüfen spontaner Farbpräferenzen von Bienen entwickelt und es erfolgreich im Freiland an Stachellosen Bienen in Brasilien und unter Laborbedingungen an Hummeln in Deutschland getestet.
Honig ist ein Spiegelbild der Natur, aus der er stammt. Und so stecken teilweise Glyphosat und Gentechnik aus dem Hause Monsanto mit im Glas, wie eine neue Untersuchung laut Öko-Test zeigt. Das gilt nicht nur für konventionelle, sondern auch für einige Bio-Produkte.
In Honigproben ist das Nervengift Thiacloprid nachzuweisen, obwohl Konzentrate mit dem Wirkstoff aus der Schädlingsbekämpfung an Privatanwender inzwischen nicht mehr abgegeben werden. Doch Stichprobenkäufe im Internet ergaben das Gegenteil. Auch in der Landwirtschaft wird es weiter massiv eingesetzt - und der Grenzwert für Thiacloprid im Honig könnte sogar demnächst wieder heraufgesetzt werden.