Deutschland

Bienen profitieren von moderater Brandrodung

Landwirtschaft muss für Bienen nicht immer schädlich sein, im Gegenteil: Obwohl Kleinbauern auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán einzelne Felder traditionell brandroden, bietet das den einheimischen Furchenbienen sogar Vorteile. Dadurch entstehen für sie attraktive Lebensräume. Davon wiederum profitieren die Kleinbauern selbst, die auf die Insekten zur Bestäubung von Habanero-Chilis angewiesen sind.

Bienentagung zum Insektenschutz

Die Bestäubungsleistung von Bienen und anderen Insekten ist für die Landwirtschaft unverzichtbar, doch nimmt ihre Leistung ab. Gefährdet sind nicht nur die Honigbienen, sondern vor allem auch Wildbienenarten. Verschiedene Einflussfaktoren wie Auswirkungen intensiver Landwirtschaft, Unter- und Fehlernährung, Viren oder der Verlust natürlicher Lebensräume spielen eine Rolle.

Biodiversitätsvariablen gegen den Artenverlust

Essenzielle Biodiversitätsvariablen (EBVs) können dabei helfen, den Artenschwund zu stoppen. Was sie sind, erklärt jetzt ein internationales Forscherteam anhand einer Analogie: Wie sich der Kurs einer Aktie aus Angebot und Nachfrage ergibt und wie aus den Kursen aller einzelner Aktien der Index einer Börse berechnet wird, so entstehen aus den Daten der Naturbeobachtungen die Biodiversitätsvariablen. Aus ihnen können Indizes berechnet werden, die für politische Entscheidungen ausschlaggebend sind. Die Wissenschaftler wollen damit verdeutlichen, wie wichtig EBVs für den Erhalt der Biodiversität sind und wo globale Wissenslücken den Erhalt der Artenvielfalt erschweren.

Wildbiene des Jahres 2017 ist die Knautien-Sandbiene

Die Knautien-Sandbiene verdeutlicht stellvertretend für alle Wildbienen, wie problematisch heute die Lebensumstände für Insekten sind, die auf bunt blühende Wildkräuter angewiesen sind. Durch fortschreitenden Umbruch der Wiesen in Ackerland, die starke Düngung und häufige Mahd der noch verbliebenen Wiesen, oftmals ohne Abräumen des Mähguts, ist die Wiesen-Knautie zurückgedrängt worden.

Berlin wird pestizidfreie Kommune

Die Koalitionsvereinbarung der neuen Berliner Regierung namens „Berlin gemeinsam gestalten. Solidarisch. Nachhaltig. Weltoffen“ zwischen SPD, Die Linke und Bündnis 90/ Die Grünen für die Legislaturperiode 2016 bis 2021 sieht in Kapitel III „Ein bürgernahes und lebenswertes Berlin“ vor. Darin setzt sich die neue Berliner Regierung auch für die Bestäuber und gegen die Agrochemie ein.

Bienen und Honig bei Hermes

Mal keine Paketbienen beim Versandunternehmen, sondern ganze Völker auf dem Dach. Beim Logistikzentrum von Hermes Fulfilment in Ohrdruf (Thüringen) haben Bienenvölker seit 2015 ein neues Zuhause gefunden. Ersten Honig gab es dann im Herbst. Am Standort Haldensleben (Sachsen-Anhalt) setzt man schon ein Jahr länger auf Honigbienen und hat sich dieses Jahr über eine besonders große Ernte gefreut.

Wir tun was für Bienen!

Unter dem Motto „Be happy! Make a bee happy.” ruft die Initiative Deutschland summt! in einem bundesweiten Wettbewerb dazu auf, gemeinschaftlich naturferne Flächen für unsere Bienen und die Natur zurückzuerobern. Die Vision: In jeder Stadt und Gemeinde finden sich viele Menschen, die sich am innovativen Wettbewerb beteiligen. Es werden Gruppen aller Art prämiert, die sich gemeinsam für die Bienen, die biologische Vielfalt und damit für unsere Zukunft einsetzen.

Alarmstufe Rot – Wissenschaftler fordern Sofortmaßnahmen gegen Artenschwund

Der extreme Rückgänge bei Insekten, insbesondere bei Wildbienen, führte zu einer Resolution von 77 Forschern an die Bundesumweltministerin. Ganze Landstriche ohne bestäubende Insekten – in China schon heute Wirklichkeit. Dort müssen Bäume und Pflanzen bereits von Hand bestäubt werden, und in wenigen Jahren könnte es auch in Deutschland so weit sein.

Honig mit zu viel Glyphosat

Das ist neu in Deutschland: Das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung des Landes Brandenburg warnt zur Vorsicht bei der Anwendung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel, denn bei Untersuchung einer Honigprobe aus 2015 sind erhebliche Überschreitungen der Rückstandshöchstmenge von Glyphosat festgestellt worden.

Farbpräferenzen bei Stachellosen Bienen und Hummeln

Die Autorin Jessica Bossems arbeitet am Institut für Sinnesökologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und erforscht das visuelle System von Bienen. Dort hat sie im Rahmen ihrer Arbeit ein völlig neues Verfahren zum Prüfen spontaner Farbpräferenzen von Bienen entwickelt und es erfolgreich im Freiland an Stachellosen Bienen in Brasilien und unter Laborbedingungen an Hummeln in Deutschland getestet.

Zwei Neonicotinoide beeinträchtigen Fortpflanzungsfähigkeit von Drohnen

Die Fortpflanzungsfähigkeit männlicher Honigbienen, den Drohnen, kann durch zwei Neonicotinoide geschädigt werden. Diese Insektizide verkürzen die Lebensdauer männlicher Bienen und reduzieren die Anzahl ihrer lebenden Spermien. Beide Neonicotinoide sind in Europa teilweise verboten. Die Ersteller der Studie fordern daher eine gründlichere Risiko-Abschätzung dieser Insektizide für die Umwelt.

Ein bisschen Schutz vor Neonicotinoiden

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat eine Verordnung unterzeichnet, mit der er den Bienenschutz weiter stärkt: Bienen werden dadurch dauerhaft vor Neonicotinoid-haltigem Staub geschützt, der bei der Aussaat von mit Neonicotinoiden behandeltem Wintergetreide entstehen kann. Die Verordnung entspricht der Eilverordnung des Ministers aus dem Sommer 2015 und verschärft die EU-Regeln langfristig.

ZDF-Magazin „Terra Xpress“ über Wildbestäuber

Honigbienen und wildlebende Bestäuber sind unverzichtbar, aber ihr Bestand ist bedroht. 70 Prozent der weltweit meistgehandelten Nahrungspflanzen und 35 Prozent der globalen Nahrungsmittelproduktion sind auf Bestäubung angewiesen. Der erste Bericht des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) hat Anfang 2016 die Bedrohung der Wildbestäuber dokumentiert. „Terra Xpress“ widmet den Wildbestäubern mit „Bienen-Zoff und dicke Brummer“ am Sonntag, 3. Juli 2016, 18.30 Uhr, im ZDF eine eigene Sendung.

Mehr Bürokratie für die Bienen?

Die Bundesregierung hat ein neues Institut gegründet. Nach einem Bundessortenamt für Ordnung in der Natur gibt es nun auch ein Institut für Bienenschutz. Es soll dazu beitragen, die Lebensgrundlagen von Bienen zu sichern, indem dort frühzeitig Risiken erkannt und Strategien zum Schutz von Bienen entwickelt werden. Eigentlich eine Aufgabe der Politik, die Lebensgrundlagen von Biene und Mensch zu schützen.

Wildbienen als Brutkasten von Fächerflüglern

Fächerflügler der Art Stylops ovinae pflanzen sich durch sogenannte traumatische Insemination fort. Das belegen Insektenforscher der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in der aktuellen Ausgabe der „Scientific Reports“. Um die Eizellen zu befruchten, verletzen die Fächerflügler-Männchen ihre Partnerinnen mit einem hakenförmigen Penis und injizieren die Samenflüssigkeit direkt ins Körperinnere.

Neonicotinoid Thiacloprid im Honig

In Honigproben ist das Nervengift Thiacloprid nachzuweisen, obwohl Konzentrate mit dem Wirkstoff aus der Schädlingsbekämpfung an Privatanwender inzwischen nicht mehr abgegeben werden. Doch Stichprobenkäufe im Internet ergaben das Gegenteil. Auch in der Landwirtschaft wird es weiter massiv eingesetzt - und der Grenzwert für Thiacloprid im Honig könnte sogar demnächst wieder heraufgesetzt werden.

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