ZDF-Magazin „Terra Xpress“ über Wildbestäuber

Honigbienen und wildlebende Bestäuber sind unverzichtbar, aber ihr Bestand ist bedroht. 70 Prozent der weltweit meistgehandelten Nahrungspflanzen und 35 Prozent der globalen Nahrungsmittelproduktion sind auf Bestäubung angewiesen. Der erste Bericht des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) hat Anfang 2016 die Bedrohung der Wildbestäuber dokumentiert. „Terra Xpress“ widmet den Wildbestäubern mit „Bienen-Zoff und dicke Brummer“ am Sonntag, 3. Juli 2016, 18.30 Uhr, im ZDF eine eigene Sendung.

Mehr Bürokratie für die Bienen?

Die Bundesregierung hat ein neues Institut gegründet. Nach einem Bundessortenamt für Ordnung in der Natur gibt es nun auch ein Institut für Bienenschutz. Es soll dazu beitragen, die Lebensgrundlagen von Bienen zu sichern, indem dort frühzeitig Risiken erkannt und Strategien zum Schutz von Bienen entwickelt werden. Eigentlich eine Aufgabe der Politik, die Lebensgrundlagen von Biene und Mensch zu schützen.

Bienen machen Kunst

„The Hive“ in der britischen Parkanlage Kew Gardens ist ein Kunstwerk, das durch den in Großbritannien lebenden Künstler Wolfgang Buttress geschaffen wurde und das Herz des britischen Pavillons der Weltausstellung Expo 2015 in Mailand war.

Bienenfreundliche Gartenpflanzen mit Neonicotinoiden belastet

Der bekannte Buchautor und Wissenschaftler Dave Goulson hat ein Crowdfunding-Projekt gestartet, um abzuklären, welche als bienenfreundlich gekennzeichnete Pflanzen in Gartencentern und Baumärkten das Label wirklich verdienen. Ziel soll sein, dass künftig nur noch bienenfreundliche Pflanzen als solche verkauft werden, die es auch wirklich sind. Der Hintergrund ist ziemlich simpel: Der Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft ist (inzwischen) stark reglementiert, der bei Grünpflanzen für den heimischen Garten ist dem gegenüber nicht überwacht. Damit die Pflanzen für den Verkauf besonders gut aussehen, werden sie mit reichlich Neonicotinoiden behandelt wie eine Untersuchung von Greenpeace International in Europa gezeigt hat, die bereits 2014 unter dem Titel „Giftiger Garten Eden“ publiziert wurde. Großbritannien spielte dabei allerdings keine Rolle.

Die wundervolle Welt der Wildbienen

Im Jahr 2014 hat der Fotograf Clay Bolt damit begonnen, Bienen in seinem Garten aufzunehmen, nachdem er vom Bienensterben gelesen hatte. Schnell musste er feststellen, dass das, was er vor die Linse bekommen hatte, gar keine Honigbienen waren, von denen überall geschrieben wurde. Statt der aus Europa eingeführten Honigbienen hatte er einige der 4.000 in Nordamerika endemischen Wildbienenarten fotografiert.

Imker in Western Australia frohlocken

In den Wäldern West-Australien blüht es im gesamten Karri-Wald erstmals seit rund 50 Jahren fast überall. Grundsätzlich blühen die gigantischen Bäume, die oft 60, manchmal sogar 90 Meter groß werden, alle sieben bis zehn Jahre. Doch jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo beinahe der gesamte Wald in Blüte steht. Und die dauert dann fast ein Jahr lang an. Das letzte Mal soll es eine derartige Blüte im Wald in den 1960er Jahren gegeben haben.

Die rote Pest aus grüner Sicht

Um den Ruf von Neophyten steht es nicht gerade zum Besten. Volkmar Weis möchte mit seinem Buch mit den Vorurteilen aufräumen und einen differenzierten Blick auf die Neuzugänge in unserer Umwelt ermöglichen. Die Springkräuter stehen dabei im Mittelpunkt seiner Ausführungen, ganz besonders das kleine und das rote Springkraut.

Solaranlage als Lebensraum für Bienen

Die Solaranlage im 23. Bezirk neben dem Heizwerk Süd ist Wiens größtes Bürgerkraftwerk. Es besteht aus knapp 4.000 Paneelen und produziert Naturstrom für 400 Wiener Haushalte. Dass die Photovoltaik-Anlage auf einer Grünfläche so groß wie zwei Fußballfelder nicht nur sauberen Strom erzeugt, sondern auch einen Lebensraum für schützenswerte Tierarten bietet, wurde vor zwei Jahren durch eine Ökologie-Studie dokumentiert. Jetzt haben dort auch Honigbienen Platz gefunden.

Ventilatoren im Bienenstock

Honigbienen nutzen ihre Flügel um die Temperatur im Bienenstock stabil zu halten und die Larven gegen Überhitzung zu schützen. Sobald die Temperatur im Stock 36 ° Celsius übersteigt, sinken deren Überlebenschancen. Ausschlaggebend für die Kühlung ist jedoch nicht nur – wie man annehmen sollte – die Temperatur im Stock, sondern ebenso die Anzahl der Bienen.

Glyphosat-Freispruch wohl gekauft

Auf seiner außerordentlichen Tagung vom 9. bis 13. Mai in Genf ist das WHO/FAO-Fachgremium „Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues“ (JMPR) zu dem Schluss gekommen, dass es unwahrscheinlich sei, dass Glyphosat ernährungsbedingt ein Krebsrisiko für den Menschen darstellt. Das JMPR ist ein gemeinsames Fachgremium der WHO und der Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Nach Recherchen des britischen Guardian gibt es aber massive Interessenskonflikte: Der Vorsitzende und Ko-Vorsitzende der Arbeitsgruppe der FAO und WHO zu Pestiziden, die Glyphosat nun für unbedenklich erklärt hatte, haben auffällig viel Geld erhalten.

Wildbienen als Brutkasten von Fächerflüglern

Fächerflügler der Art Stylops ovinae pflanzen sich durch sogenannte traumatische Insemination fort. Das belegen Insektenforscher der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in der aktuellen Ausgabe der „Scientific Reports“. Um die Eizellen zu befruchten, verletzen die Fächerflügler-Männchen ihre Partnerinnen mit einem hakenförmigen Penis und injizieren die Samenflüssigkeit direkt ins Körperinnere.

Neonicotinoid Thiacloprid im Honig

In Honigproben ist das Nervengift Thiacloprid nachzuweisen, obwohl Konzentrate mit dem Wirkstoff aus der Schädlingsbekämpfung an Privatanwender inzwischen nicht mehr abgegeben werden. Doch Stichprobenkäufe im Internet ergaben das Gegenteil. Auch in der Landwirtschaft wird es weiter massiv eingesetzt - und der Grenzwert für Thiacloprid im Honig könnte sogar demnächst wieder heraufgesetzt werden.

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