Schweiz

Wert der Bienenbestäubung in der Schweiz

Forscher untersuchten die Bedeutung der Bestäubungsleistung von Honig- und Wildbienen für die Schweiz. Dabei zeigte sich, dass, zusätzlich zu den Obst- und Beerenflächen auf 14 % der Ackerfläche bestäubungsabhängige Kulturen angebaut werden. Nicht überall stehen dafür genügend Honigbienen zur Bestäubung zur Verfügung, obwohl die Abdeckung im landesweiten Durchschnitt relativ gut ist. Angesichts dieser bedeutenden Zahlen für die Landwirtschaft ist Bienen- und Wildbienenschutz gefragt.

Imker fordern Verbote von Neonicotinoiden und Lenkungsabgabe für Pestizide

Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft aber auch auf öffentlichen Flächen oder in Privatgärten hat verschiedene negative Auswirkungen auf die Umwelt. Um dieses Risiko zu minimieren, hat der Bund im Sommer einen Aktionsplan vorgestellt und betroffene Kreise zur Stellungnahme eingeladen. Auch die eidgenössischen Imkerinnen und Imker haben sich dazu über ihre Dachorganisation Apisuisse geäußert. Ihre Stellungnahme bezieht sich zwar primär auf die Honigbienen. Wildbienen und andere für die Blütenbestäubung wichtige Insekten wie beispielsweise Schmetterlinge profitieren aber ebenso von den vorgeschlagenen Maßnahmen.

Altruistischer Suizid als Erfolgskonzept bei Bienen

Völker der Östlichen Honigbiene überleben einen Befall mit der parasitären Varroamilbe, der für Völker der Westlichen Honigbiene tödlich endet. Ein internationales Forschungsteam hat entdeckt, dass ein Großteil der befallenen Larven der Östlichen Honigbiene stirbt, worauf die Kolonie die abgestorbenen Larven entfernt – zusammen mit ihren Parasiten. Insofern ermöglichen schwache Bienen das Überleben des Bienenvolkes: Sie verhindern die Vermehrung des Parasiten.

Zwei Neonicotinoide beeinträchtigen Fortpflanzungsfähigkeit von Drohnen

Die Fortpflanzungsfähigkeit männlicher Honigbienen, den Drohnen, kann durch zwei Neonicotinoide geschädigt werden. Diese Insektizide verkürzen die Lebensdauer männlicher Bienen und reduzieren die Anzahl ihrer lebenden Spermien. Beide Neonicotinoide sind in Europa teilweise verboten. Die Ersteller der Studie fordern daher eine gründlichere Risiko-Abschätzung dieser Insektizide für die Umwelt.

Glyphosat-Freispruch wohl gekauft

Auf seiner außerordentlichen Tagung vom 9. bis 13. Mai in Genf ist das WHO/FAO-Fachgremium „Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues“ (JMPR) zu dem Schluss gekommen, dass es unwahrscheinlich sei, dass Glyphosat ernährungsbedingt ein Krebsrisiko für den Menschen darstellt. Das JMPR ist ein gemeinsames Fachgremium der WHO und der Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Nach Recherchen des britischen Guardian gibt es aber massive Interessenskonflikte: Der Vorsitzende und Ko-Vorsitzende der Arbeitsgruppe der FAO und WHO zu Pestiziden, die Glyphosat nun für unbedenklich erklärt hatte, haben auffällig viel Geld erhalten.

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