Bessere Bestäubung bei Soja-Pflanzen
Die Vielfalt an Bienen-Arten nimmt in Agrarlandschaften ab. Damit ändert sich auch die per se kostenfreie Bestäubungsleistung der Natur. Im Ergebnis führt dies zu Änderungen beim Ernteertrag – im Negativen.
Die Vielfalt an Bienen-Arten nimmt in Agrarlandschaften ab. Damit ändert sich auch die per se kostenfreie Bestäubungsleistung der Natur. Im Ergebnis führt dies zu Änderungen beim Ernteertrag – im Negativen.
Vorausgegangene Studien haben gezeigt, dass Pollen-Produkte, die als Nahrungsergänzungsmittel verkauft und in der Apitherapie eingesetzt werden, toxische Pyrrolizidinalkaloide (PAs) enthalten können. Bienen müssen dafür Pollen von PA-haltigen Pflanzen wie Gewöhnlichem Natterkopf sammeln.
In der hier vorgestellten Studie wurde der botanische Ursprung von Pollen an zwei Orten untersucht. Der festgestellte PA-Gehalt in den Pollen-Proben der Honigbienen während der Blütezeit war relativ hoch, obwohl die Bienen insgesamt nur relativ wenig Pollenfracht sammelten. Eine Überwachung des gesammelten Pollens bei den rückkehrenden Bienen allein ist nicht ausreichend, um das Risiko einer PA-Kontamination im Pollen abzuschätzen.
Polystyrol – eigentlich als wenig umweltfreundlich bekannt – wird üblicherweise in der Bauindustrie als Dämmstoff verwendet. In Australien nutzt eine endemische Bienen das Baumaterial dauerhaft zum eigenen Vorteil als Nistgelegenheit.
Die Vergangenheit lässt die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften nicht los. Anhand einer Agrarlandschaft in Südwest-Frankreich konnten Wissenschaftler zeigen, dass eine Zwischennutzung von Wiesen und Weiden als Ackerland auch nach zwanzig Jahren die Eigenschaften zur Bewegung und Nahrungssuche innerhalb einzelner Artengemeinschaften auf heutigen Wiesen und Weiden homogenisiert. Daher ist es laut Studie nötig, bestehende Wiesen- und Weideflächen in Agrarlandschaften langfristig zu erhalten. Nur so bieten sie eine Zuflucht für Arten, die durch den Umbruch in Ackerland verloren gehen.
Die Wälder in Europa bieten Lebensraum für rund 80.000 Kolonien wilder Honigbienen. Darum solle verstärkt darauf geachtet werden, geeignete Nistplätze zu erhalten, so das Fazit eines Forschungsteams.
Die Bestimmung vieler Bienen-Arten ist im Feld kaum möglich und kann nur im Labor vorgenommen werden. Die Anzahl der Spezialisten ist allerdings beschränkt. Durch ein DNA-Barcoding lässt sich eine sichere Identifizierung erreichen, ohne dass dafür Bienen-Spezialisten notwendig sind.
Die Biologin Lena Wilfert von der Universität Ulm erhält eine Projektförderung über rund zwei Millionen Euro für fünf Jahre. In ihrem Projekt erforscht sie die Verbreitung und Evolution des Flügeldeformationsvirus.
Auf vielen Flächen tummeln sich heute etwa ein Drittel weniger Insektenarten als noch vor einem Jahrzehnt. Dies geht aus einer weiteren, nun vorgelegten Studie eines internationalen Forschungsteams hervor. Vom Artenschwund betroffen sind vor allem Wiesen, die sich in einer stark landwirtschaftlich genutzten Umgebung befinden – aber auch Wald- und Schutzgebiete.
In einer aktuellen Studie haben Wissenschaftler die Bienen-Taxa der Zweifarbigen Sandbiene, einschließlich Andrena montana und A. allosa überarbeitet, deren Status umstritten war. Analysen eines mitochondrialen Gens und eines Kerngens sowie morphologische Untersuchungen zeigten die Präsenz von insgesamt vier alpinen Arten, von denen A. amieti neu ist. Die neue Art ist in den Alpen von Südfrankreich über die Schweiz, Norditalien und Süddeutschland bis nach Österreich verbreitet. Ein einzelnes Vorkommen ist aus dem Apenninen bekannt.
Für die Forschung an Insekten reisen Wissenschaftler um die ganze Welt. Doch Dank der neuesten Digitalisierungsmöglichkeiten reichen in Zukunft ein paar Klicks am Computer aus, um jedes kleinste Haar einer Biene zu erkennen. Möglich macht dies der weltweit erste 3D-Scanner für Insekten aus Museumssammlungen, der sogenannte Darmstädter Insektenscanner DISC3D. Er hält Einzug ins Museum für Naturkunde Berlin.
Honigbienen kommen in der Regel als Bestäuber für Kürbispflanzen zum Einsatz. Landwirte bezahlen dafür regelmäßig Imker, damit ihre Pflanzen von genügend Insekten bestäubt werden. Eine neue Studie aus den Vereinigten Staaten legt jedoch nahe, dass Wildbienen diese Aufgabe kostenlos übernehmen können.
23 fossile Arten innerhalb von 14 Gattungen wurden bereits Wegwespen zugeordnet. Fünf dieser Gattungen sind ausgestorben. Die älteste beschriebene fossile Art der Spinnenwespe weist auf einen späten eozänen Ursprung der Gruppe hin, obwohl die Familie bereits aus dem frühen Eozän bekannt ist. Wissenschaftler haben nun eine neue Art der Spinnenwespe aus der Fur-Formation im heutigen Dänemark beschrieben, die erste aus der Zeit des Ypresium stammt. Cryptocheilus leleji ist damit die älteste bekannte Spinnenwespe.
Erste Blütenpflanzen sind bereits vor mehr als 140 Millionen Jahren in der Kreidezeit entstanden. Mit zumindest 300.000 Arten sind diese damit die mit Abstand größte Pflanzengruppe. Evolutionsbiologen haben in einer Studie dreidimensionale Blütenformen analysiert und herausgefunden, dass sich Blütenformen im Laufe der Evolution modular an unterschiedliche Bestäuber angepasst haben.
Der bekannte Hummel-Forscher Dave Goulson hat jüngst einen Essay in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Science Direct“ publiziert, das sich nur vorrangig an Forscher richtet. Lesens- und beachtenswert ist es in jedem Fall.
In einer Studie wurden Honigbienen extrem niederfrequenten elektromagnetischen Feldern (ELF EMF) als abiotischem Umweltfaktor ausgesetzt. In der Umwelt können die Felder insbesondere von Überland-Stromleitungen ausgehen.
Das Verständnis der Mechanismen, mit denen Organismen sich an ungünstige Bedingungen anpassen, ist eine grundlegende Frage von Ökologie und Evolutionsbiologie. Ein solcher Mechanismus ist die Diapause, die Ruhephase, mit der etwa auch Hummeln den Winter überstehen. Wissenschaftler haben die molekularen Veränderungen in der Hämolymphe der Dunklen Erdhummel untersucht.
Wissenschaftler platzierten Honigbienen neben Sojabohnen-Feldern im US-Bundesstaat Iowa und verfolgten, wie es den Bienen während der Vegetationsperiode erging. Zur Überraschung der Forscher schnitten die Bienen den größten Teil des Sommers gut ab. Die Völker wuchsen und bauten Honigvorräte auf. Im August kehrte sich der Trend jedoch um. Mitte Oktober war der größte Teil des Honigs verschwunden und die überwinternde Brut unterernährt.
Bei Erhebungen 2009 am Cerro San Cristobal in Santiago de Chile wurde die eigentlich nur in Australien endemisch vorkommende Wildbiene Hylaeus (Gnathoprosopis) euxanthus als Einzelexemplar angetroffen. Seitdem wurden zahlreiche weitere Individuen beobachtet, die verschiedene Pflanzenarten in der Umgebung von Santiago und Valparaíso besuchen.
Schäden durch unerwünschte Insekten an Kulturpflanzen werden vor allem mit Pestizide vermieden. Sie schaffen zwar Abhilfe, belasten aber die Umwelt und töten auch nützliche Insekten. Pheromone bieten eine nachhaltige, jedoch teure Alternative. Ein neues Herstellungsverfahren soll die Kosten deutlich senken.
Schwedische Wissenschaftlerinnen zeigen, dass die Verwendung bestimmter Neonicotinoide Hummeln und der Bestäubung zugutekommen könnte. Demnach haben nicht alle Neonicotinoide per se negative Auswirkungen auf Bienen.
Forscher haben eine neue, robuste Roboter-Biene namens RoboBee entwickelt. Sie wird von weichen künstlichen Muskeln angetrieben, sodass ihr auch Kollisionen etwa mit einer Wand nichts anhaben können. Es ist der erste Mikro-Roboter mit einem derartigen Antrieb, der kontrolliert fliegen kann.
Eine besonders schwere Brutkrankheit bei Honigbienen ist die Amerikanische Faulbrut. Zur Eindämmung des Erregers müssen betroffene Bienenvölker je nach Fortschritt der Krankheit abgetötet werden. Wissenschaftler haben nun eine einfache und effektive Methode entwickelt, Larven vor der Erkrankung zu schützen. Sie nutzen einen Wirkstoff aus der Natur, der von Imkern mit den Mittelwänden in die Bienenstöcke eingebracht werden soll. Die Erfindung ist bereits patentiert, muss aber noch zur Marktreife weiterentwickelt werden.
Neben Honigbienen sind Hummeln die am besten untersuchten Bienen, wobei fossilen Funden von Hummeln bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde. In einer neuen Studie haben Wissenschaftler einen großen Teil bekannter und Hummeln zugeschriebener Fossilien erneut untersucht.
Das Flügeldeformationsvirus (DWV) ist in den Vereinigten Staaten genetisch weitaus vielfältiger als bisher angenommen. Die verschiedenen Abstammungslinien dieses Virus erschweren die Entwicklung antiviraler Anwendungen, die die Grundlage für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus sein könnten.
Schadstoffe wie Pestizide können bereits in zehntausendfach geringeren Konzentrationen Wirkungen auf sensitive Individuen haben als bislang angenommen. Das konnten Wissenschaftler in einer aktuellen Studie zeigen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Maß an Stress. Auf den ersten Blick überraschend: Nicht nur zu viel, sondern auch zu wenig Stress kann zu höherer Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffen führen.